Credit-Suisse-Verwaltungsratspräsident: Übernahme kein Thema

Credit-Suisse-Verwaltungsratspräsident: Übernahme kein Thema
Axel Lehmann, VRP der Credit Suisse. (Foto: CS)

Zürich – Der Verwaltungsratspräsident der krisengeplagten Credit Suisse, Axel Lehmann, gibt hoffnungsvollen Schnäppchenjägern in einem am Dienstag publizierten Video-Interview mit «Bloomberg» eine Absage. «Wir führen keine Übernahmegespräche und wollen unabhängig bleiben», sagte er.

Die Bank werde wieder florieren, gibt sich Lehmann im Interview selbstischer. Die Kapitalerhöhung in Höhe von 4 Milliarden Franken mache die CS «grundsolide» und helfe, die wichtige Umstrukturierung durchzuführen. «In Zukunft ist die Credit Suisse ein Wealth-Management-Unternehmen, das sich auf Unternehmer und wohlhabende Kunden konzentriert», so der Verwaltungsratspräsident.

Die Vermögensverwaltungssparte der Bank habe sich inzwischen stabilisiert, nachdem viele Anleger ihre Vermögen – laut Lehmann nach einem «Social-Media-Sturm» – von der Bank abgezogen haben. Nun seien jedoch wieder Zuflüsse zu beobachten. «Ich gehe davon aus, dass wir in den kommenden Wochen und Monaten weitere Zuflüsse haben werden», sagte er. Viele Kunden hätten ausserdem gesagt, sie würden wieder zurückkehren.

Für den geplanten Verkauf des Verbriefungsgeschäfts (Securitized Products Group, SPG) gibt er sich «sehr zuversichtlich». In den nächsten Wochen dürfte eine Einigung über die Übernahme der SPG unter Federführung von Apollo Global Management erfolgen. Lehmann zufolge plant die Bank, einen Teil der Erträge aus diesem Geschäft zu behalten.

Saudis als wichtiger Geldgeber
Der Frage, wie die Bank mit Kritik am Einstieg der saudischen Nationalbank wegen Menschenrechtsverletzungen in dem Land umgeht, wich Lehmann aus. «Wir sind sehr froh, dass wir einen Investor wie die Saudi National Bank haben. Es handelt sich um eine private Institution, und ich denke, dass dies auch eine Region ist, die wächst», sagte er.

Lehmann gab sich insgesamt optimistisch in Bezug auf die Wachstumsaussichten im asiatisch-pazifischen Raum. Andeutungen, wonach die Bank das Engagement in China angesichts der Wachstumsschwäche und geopolitischer Bedenken zurückfahren wolle, wies er zurück.

«Ich denke, dass die Region wirklich ein inhärentes Wachstum hat», sagte Lehmann und betonte, dass die CS geopolitische Spannungen in der Region sorgfältig beobachte. «Hongkong wird weiterhin eine herausragende Rolle als globales Finanzzentrum spielen – wir sind und bleiben dem verpflichtet.» (awp/mc/ps)

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