CS vereinbart Verkauf von «Securitized Products» an Apollo

CS vereinbart Verkauf von «Securitized Products» an Apollo

Zürich – Die Grossbank Credit Suisse hat den im Rahmen des Konzernumbaus bereits angekündigten Ausstieg aus dem Geschäft mit verbrieften Produkten festgezurrt. Es seien nun «definitive Transaktionsvereinbarungen» mit Apollo geschlossen worden.

Ein wesentlicher Teil der «Securitized Products Group» (SPG) und weitere damit verbundene Finanzierungsgeschäfte würden an Apollo Global Management verkauft, heisst es in einer Mitteilung der CS vom Dienstag. Dies war bereits Ende Oktober anlässlich eines umfassenden Strategie-Updates angekündigt worden. Es war damals aber noch keine bindende Vereinbarung, sondern erst ein Rahmenvertrag abgeschlossen worden.

Der Abschluss der Vereinbarungen sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem geordneten Ausstieg aus dem Geschäft mit verbrieften Produkten, so die CS weiter. Laut Bankführung soll damit das Risiko der Investment Bank erheblich reduziert und Kapital für Investitionen in die Kerngeschäfte freigesetzt werden. Bei dem Geschäft geht es um die Verbriefung von Forderungen wie Hypothekarkredite oder Kreditkartenschulden.

Apollo soll einen Grossteil des SPG-Teams der CS übernehmen und nach dem Abschluss der Transaktion die üblichen Übergangsdienstleistungen erhalten, um eine nahtlose Betreuung der Kunden zu gewährleisten, schreibt die Grossbank weiter. Die Credit Suisse werde auch die Finanzierung für einen Teil der auf Apollo übertragenen Vermögenswerte übernehmen.

Grösserer Kapitalpuffer
Der Abschluss der Transaktion wird weiterhin in der ersten Hälfte des Jahres 2023 erwartet, vorbehältlich der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden, der Zustimmung der Kunden und anderer üblicher Abschlussbedingungen.

Durch diese Transaktion und den geplanten Verkauf anderer Portfolio-Vermögenswerte an Drittinvestoren will die Credit Suisse ihre SPG-Vermögenswerte von 75 Milliarden US-Dollar auf rund 20 Milliarden Dollar reduzieren. Alle Transaktionen in diesem Zusammenhang sollen voraussichtlich bis Mitte 2023 abgeschlossen sein.

Das führe zu einer Freisetzung von risikogewichteten Aktiven (RWA) von bis zu rund 10 Milliarden Dollar, je nach Umfang der letztlich übertragenen Vermögenswerte. Abhängig von der Höhe der je nach Risiko gewichteten Vermögensverwerte muss eine Bank Eigenmittel hinterlegen.

Auch die bei der CS verbleibenden SPG-Vermögenswerte in Höhe von rund 20 Milliarden Dollar würden indes von Apollo mit einer voraussichtlichen Laufzeit von fünf Jahren verwaltet. Die daraus resultierenden Erträge sollen der Grossbank zur Unterstützung des Ausstiegs aus dem SPG-Geschäft dienen.

Durch die geplanten Transaktionen mit Apollo und die damit einhergehende RWA-Freisetzung sowie die von Apollo gezahlte Prämie werde die so genannte harte Kernkapitalquote (CET1) gestärkt. Der endgültige Wert sei vom Diskontierungssatz und anderen transaktionsbezogenen Faktoren abhängig.

«Nicht überraschend»
An der Börse sind die Aktien der CS nach einem volatilen Start im frühen Handel am Dienstag unter Druck. Gegen 9.55 Uhr verlieren sie unter den SMI-Werten mit -1,3 Prozent auf 4,233 Franken am stärksten. Der Schweizer Leitindex ist gleichzeitig leicht im Plus.

Seit Anfang Jahr haben Credit Suisse damit mehr als die Hälfte an Wert eingebüsst. Anfang Oktober markierten die Titel gar bei 3,518 Franken ein neues Allzeittief.

Nach der Ankündigung von Ende Oktober komme die definitive Verkaufsvereinbarung nicht überraschend, heisst es in einem Kommentar der ZKB. Es sei ein weiterer Schritt in der neuen Strategie. Für eine Bewertung der Transaktionen fehlten allerdings wichtige finanzielle Details, moniert Vontobel. Einige der Details schienen noch nicht endgültig geklärt zu sein.

Ganz allgemein kommentiert zudem die UBS, dass es noch einige Risiken bei der Umsetzung der neuen Strategie gebe. Aktionäre müssten somit weiter Geduld beweisen. (awp/mc/ps)

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