Der «grüne» Kondratieff – Neuer Wohlstandszyklus durch symbiotisches Wachstum

Der «grüne» Kondratieff – Neuer Wohlstandszyklus durch symbiotisches Wachstum

Nikolai Kondratjew, russischer Wirtschaftswissenschaftler 1892 – 1938.

Frankfurt am Main – Der Handlungsdruck, der vom Klimawandel und den Krisen rund um die Energieversorgung ausgeht, wird die Wirtschaft in nahezu allen Bereichen verändern. Einer neuen Studie der Kapitalmarktanalysten von Allianz Global Investors zufolge könnte dies die Grundlage für eine neue Wachstumsphase bilden.

Möglicherweise steht die Welt am Beginn eines neuen längerfristigen Wohlstandszyklus – eines neuen, sechsten Kondratieff-Zyklus also –, der durch einen nachhaltigen ‚grünen‘ Wachstumspfad gekennzeichnet sein dürfte.

Vom parasitären zum symbiotischen Wachstum
Laut Dennis Nacken, Senior-Kapitalmarktanalyst und Autor der Studie „Der ‚grüne‘ Kondratieff – oder warum Krisen gut sind“, dürfte das Wachstum eines neuen Langfristzyklus anders sein als das bisherige. Gerade der Umstieg auf erneuerbare Energien zeige, dass künftiges Wachstum weniger verbrauchend als vielmehr regenerierend sein wird – Stichwort Nachhaltigkeit. „Unter den veränderten Voraussetzungen von Globalisierung, demografischer Entwicklung, Klimawandel, knappen Ressourcen sowie einem stärkeren Umwelt- und Verantwortungsbewusstsein der Konsumenten wird Wachstum künftig vermutlich aus einer neuen Mischung von Ökonomie und Ökologie generiert“, so Nacken. „Noch weiter über den Tellerrand hinausblickend beobachten wir eine Veränderung vom parasitären zum symbiotischen Wachstum.“

Umwelt bekommt einen Preis
Nacken zufolge bedarf der Strukturwandel vom parasitären zum symbiotischen Wachstum der Unterstützung durch die Politik. „Voraussetzung hierfür ist, dass der Umweltverbrauch zum Kostenfaktor wird. Der Faktor Umwelt muss also einen Preis bekommen“, so Nacken. Erste Schritte in diese Richtung seien bereits unternommen worden. So habe sich die Anzahl der Länder mit politischen Zielen zum Ausbau erneuerbarer Energien oder ähnlichen Regelungen zwischen 2005 und 2011 von 55 auf 119 Staaten mehr als verdoppelt. Erstaunlich dabei, so Nacken, dass über 50 Prozent hiervon Schwellenländer seien.

Fruchtbare Kombination von Informationstechnologie und ‚grünen‘ Märkten
Die Basistechnologien, die nach Kondratieffs Diktion für den Start eines neuen Langfristzyklus notwendig sind, sind der Studie zufolge grösstenteils bereits vorhanden. Sie resultierten aus der Kombination des Bereichs der Informationstechnologie mit dem der ‚grünen‘ Märkte. Beispiele hierfür seien der Übergang zu erneuerbaren Energien, die Nutzung von Energiespeichern und Smart-Grid-Systeme. Fazit Nacken: „Als Investoren mit längerfristiger Perspektive – durchaus im Sinne des Umweltschutzes – sollten wir die Welt durch die Augen Schumpeters und Kondratieffs sehen und über die Krise hinausblicken. Der neue Wachstumszyklus zeichnet sich bereits ab. (Allianz Global Investors/mc/ps)

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