VP Bank verdient im 1. Halbjahr weniger

Vaduz – Die VP Bank blickt auf ein erfolgreiches erstes Semester 2016 zurück. Auf operativer Ebene hat das Institut weiter zugelegt. Dennoch resultiert unter dem Strich ein tieferer Reingewinn, wobei allerdings das Halbjahresergebnis 2015 durch einen positiven Einmaleffekt beeinflusst war. Die Bank will weiter via Akquisitionen und insbesondere organisch wachsen und hat deshalb eine Rekrutierungsoffensive gestartet.

«Das erste Halbjahr 2016 war für die VP Bank sehr erfolgreich und in vielen Bereichen haben wir Fortschritte erzielt», zog CFO Siegbert Näscher am Dienstag anlässlich einer Medienkonferenz Fazit. In der Erfolgsrechnung wird dies auf den ersten Blick nicht ersichtlich, liegt der Konzerngewinn doch mit 24,4 Mio CHF rund 40% unter dem Vorjahreswert. Doch akquisitionsbereinigt – im Vorjahr wurde das Ergebnis durch einen positiven Einmaleffekt (25 Mio) aus der Fusion mit der Centrum Bank beeinflusst – resultierte eine Steigerung von 53%.

Synergien aus Centrum-Fusion realisiert
Der Bruttoerfolg reduzierte sich um knapp 33% auf 129,8 Mio im Vorjahr. Unter Ausklammerung der Centrum-Effekte im übrigen Erfolg erhöhte sich der Bruttoerfolg allerdings um 7,3 Mio. Dabei steuerte der Erfolg aus dem Zinsengeschäft 49,5 Mio CHF und damit 17% mehr als im Vorjahr bei. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sank dagegen als Folge der gesunkenen Börsenumsätze um 8% auf 60,7 Mio und der Handelserfolg reduzierte sich um 7% auf 17,7 Mio CHF. Aus den Finanzanlagen resultierte ein Erfolg von 1,2 Mio, nach einem Verlust von 5,7 Mio im Vorjahr.

Gleichzeitig sank der Geschäftsaufwand um 7,6% auf 89,4 Mio CHF dank Kostendisziplin und realisierter Synergien aus der Fusion. Dabei nahm der Sachaufwand um 17% auf 24,4 Mio ab und der Personalaufwand sank um 3,3% auf 65,0 Mio. Die ausgewiesene Cost/Income Ratio erhöhte sich auf 68,9% nach 59,4% im Vorjahr.

Die betreuten Kundenvermögen der VP Bank Gruppe beliefen sich zur Jahresmitte auf 34,0 Mrd, nach 34,8 Mrd per Ende 2015. Davon betrug die performancebedingte Vermögensabnahme 0,5 Mrd.

Weiterhin Neugeldabfluss in Europa
Im Halbjahr flossen zwar erneut Kundengelder von netto 0,2 Mrd ab, im Vorjahr waren es aber noch 0,5 Mrd gewesen. Während in Asien und im Fondsbereich ein deutlicher Zustrom von Geldern verzeichnet wurde, zogen Kunden in Europa vor dem Hintergrund des regulatorischen Umfeldes weiterhin Mittel ab. Im dritten Quartal habe sich die Nettoneugeldentwicklung weiter verbessert, sagte CEO Alfred Moeckli. Er hoffe, dass das Thema Abflüsse bald einmal der Vergangenheit angehören werde, ergänzte er.

Auch im zweiten Halbjahr erwarte die Bank ein volatiles Marktumfeld, das sich auf den Geschäftsverlauf und das Ergebnis auswirken könne, sagte VR-Präsident Fredy Vogt.

Rekrutierungsoffensive
«Um das organische Wachstum voranzutreiben, planen wir, im Rahmen einer Rekrutierungsoffensive während der nächsten drei Jahre pro Jahr zusätzlich mindestens 25 neue Senior-Kundenbetreuer anzustellen», führte Moeckli aus. Dabei ist eine Aufstockung des Personalbestand an den internationalen Standorte, insbesondere in den asiatischen Märkten, vorgesehen.

Mittelfristziele bestätigt
Mittelfristig plane die Bank, den Ertragsanteil der ausländischen Zielmärkte von derzeit 28% auf 50% zu steigern. Moeckli bestätigte im weiteren sämtliche mittelfristigen Ziele (bis 2020): Betreute Kundenvermögen im Umfang von 50 Mrd, 80 Mio Konzerngewinn und eine Cost/Income-Ratio unter 70%. (awp/mc/pg)

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