Frist für Umstellung auf Europäisches Zahlungssystem verlängert

Frist für Umstellung auf Europäisches Zahlungssystem verlängert

Brüssel – Schwerer Rückschlag beim europäischen Zahlungssystem SEPA: Die Übergangsfrist soll um sechs Monate verlängert werden. Das würde bedeuten, dass Geldtransfers im hergebrachten Format noch bis zum 1. August möglich sind, teilte die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mit.

Er bedauere die Entscheidung, wolle dadurch aber verhindern, dass es zu Unterbrechungen im Zahlungsverkehr komme, erklärte der zuständige EU-Kommissar Michel Barnier am Donnerstag in Brüssel. Die Umstellungsrate sei nicht hoch genug, um einen reibungslosen Übergang zu dem neuen System zu gewährleisten, so Barnier.

Keine weitere Verlängerung
Die EU-Finanzminister und das Europaparlament müssen dem Verlängerungsvorschlag noch zustimmen – Termine dafür sind bisher offen. Eine weitere Verlängerung über den 1. August hinaus werde es nicht geben, sagte die Sprecherin von Barnier.

Bisher sollte das SEPA-Zahlungssystem zum 1. Februar europaweit in Kraft treten. Europa soll durch SEPA auch im Zahlungsverkehr zusammen wachsen. Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen sollen standardisiert und nicht mehr zwischen grenzüberschreitenden und nationalen Zahlungen unterschieden werden.

Nur noch IBAN-Codes
Mit SEPA ändern sich die Bankverbindungsdaten: Die bisherigen Kontonummern und Bankleitzahlen werden abgeschafft und durch neue internationale Kontonummern ersetzt, die sogenannten IBAN (englisch: International Bank Account Numbers).

Diese bestehen aus 22 Stellen. Bei inländischen Überweisungen reicht nach der Umstellung die Angabe der IBAN. Für SEPA-Überweisungen ins europäische Ausland ist vorerst neben der IBAN auch die internationale Bankleitzahl BIC erforderlich.

33 Teilnehmerstaaten inkl. Schweiz
Die Deutsche Bundesbank hatte bereits vor Verzögerungen bei SEPA gewarnt. Im November 2013 seien in Deutschland erst 32% aller Überweisungen im SEPA-Format erfolgt, hatte die Notenbank mitgeteilt. Nach Angaben der Kommission gab es keinen Druck aus Hauptstädten für die Verlängerung der Übergangsfrist.

Der einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum SEPA besteht aus 33 Staaten. Dazu gehören die 28 EU-Staaten sowie die Schweiz, Island, Liechtenstein, Norwegen und Monaco. (awp/mc/upd/ps)

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