EZB: Lockere Geldpolitik weiter notwendig

EZB: Lockere Geldpolitik weiter notwendig
EZB-Chef Mario Draghi. (Foto: EZB)

Frankfurt – Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht sich beim Kampf gegen die zu niedrige Inflation noch nicht am Ziel. Bei der jüngsten Zinssitzung hätten die Mitglieder des geldpolitischen Rates weitgehend darin übereingestimmt, die lockere Geldpolitik beizubehalten, hiess es in dem am Donnerstag veröffentlichten Protokoll der Sitzung. Eine Änderung des geldpolitischen Kurses würde bedeuten, die jüngste ermutigende Entwicklung bei der Entwicklung der Verbraucherpreise in Richtung der von der EZB angepeilten Zielmarke aufs Spiel zu setzen.

Trotz des jüngsten Anstiegs der Inflation in der Eurozone in Richtung des angepeilten Ziels von knapp zwei Prozent sehen die Notenbanker keinen nachhaltigen Preisanstieg in der gewünschten Stärke. Die Ratsmitglieder hätten «weitgehend die Einschätzung vertreten», dass der Aufwärtstrend bei der Inflation nach wie vor ohne grossen Schwung sei.

Die EZB sieht die Stabilität der Währung erst als gewährleistet an, wenn die mittelfristige Inflationserwartung bei knapp zwei Prozent liegt. Nach einem deutlichen Anstieg der Energiepreise war die Teuerung in der Eurozone zuletzt im Januar auf 1,8 Prozent und damit in den Zielbereich der EZB gestiegen. Experten gehen aber gemeinhin davon aus, dass sich die Inflation in den kommenden Monaten wieder abschwächen wird.

Geldpolitik bleibt unverändert
Zuvor hatte es aus den Reihen der EZB noch Aussagen gegeben, dass mit einem stärkeren Anstieg der Verbraucherpreise zu rechnen sei. Als Grund wurde vor allem der jüngste Anstieg der Ölpreise genannt, der die Kosten für Energie im gemeinsamen Währungsraum in die Höhe treibt.

Auf der Zinssitzung vom 18. und 19. Januar hatte die EZB ihre Geldpolitik nicht verändert. Bis Ende Dezember wird die Notenbank ihr Wertpapierkaufprogramm fortsetzen und zunächst jeden Monat Papiere in einem Volumen von 80 Milliarden Euro kaufen. Ab April sollen dann monatlich nur noch Wertpapiere im Volumen von 60 Milliarden erworben werden. (awp/mc/ps)

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