GKB: Wegen Sonderfaktoren operativ weniger verdient

GKB: Wegen Sonderfaktoren operativ weniger verdient
Alois Vinzens, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Graubündner Kantonalbank. (Foto: GKB)

Chur – Die Graubündner Kantonalbank (GKB) hat im abgelaufenen Geschäftsjahr als Folge verschiedener Sonderfaktoren wie angekündigt operativ weniger verdient als im Vorjahr. Der Konzerngewinn konnte gut gehalten werden. An die Inhaber der Partizipationsscheine soll eine unveränderte Dividende von 38 CHF ausgeschüttet werden.

Der Geschäftserfolg verminderte sich im abgelaufenen Jahr um 12,6% auf 156,5 Mio CHF und liegt damit im Rahmen der Management-Guidance von 154 bis 158 Mio. Der Rückgang begründet sich insbesondere mit Sondermassnahmen. Dazu gehören insbesondere eine einmalige Einlage in die Personalvorsorgestiftung im Umfang von 5,5 Mio, die verschiedenen Beteiligungstransaktionen sowie eine Goodwill-Abschreibung auf der Mitte Jahr erworbenen Beteiligung an Albin Kistler. Unter Ausklammerung dieser Sonderfaktoren hätte ein Anstieg um 1,0% auf 174,9 Mio resultiert, schreibt die GKB am Freitag in einer Mitteilung.

Stabiler Konzerngewinn
Der Konzernerfolg blieb derweil dank einem höheren ausserordentlichen Ertrag und geringeren Zuweisungen an die Reserven für allgemeine Bankrisiken stabil bei 168,5 Mio CHF.

«Unser Rückblick auf das Geschäftsjahr 2016 ist positiv», wird CEO Alois Vinzens zitiert. Die Bank habe strategisch wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Dazu gehörten die Umstrukturierungen bei den Bankbeteiligungen Privatbank Bellerive (PBB) und Private Client Bank (PCB) sowie der Erwerb einer Minderheitsbeteiligung an Albin Kistler. Diese Transaktionen würden die Basis für eine weitere Diversifikation der Erträge legen, ergänzt Bankpräsident Peter Fanconi.

Insgesamt erwirtschaftete die Bank in der Berichtsperiode einen um 3,7% tieferen Geschäftsertrag von 355,5 Mio CHF. Die Kosten gingen geringfügig um 0,3% auf 174,4 Mio zurück. Dies führte zu einer schlechteren Cost-Income-Ratio II von 51,8% nach 50,2% im Vorjahr.

Wachstum im Hypothekargeschäft ausserhalb des Kantons
Im zentralen Zinsgeschäft verbuchte das Bündner Kantonsinstitut insbesondere dank rückläufigen Kosten der Absicherungsgeschäfte einen um 4% gestiegenen Nettoerfolg von 239,6 Mio. Der Bestand an Krediten mit Zahlungsverzug (Non Performing Loans) verringerte sich auf 0,2% und damit auf ein historisch tiefes Niveau.

Der Erfolg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft nahm als Folge des Verkaufs der Private Client Bank um 15,2% ab. Auf bereinigter Basis resultierte noch ein Rückgang von knapp 4,0%. Im Handelsgeschäft schliesslich ging der Erfolg wegen tieferen Fremdwährungserträgen um 21% zurück.

Weiter gewachsen ist das Hypothekargeschäft der GKB. Die Zunahme betrug 5,8%, wovon zwei Drittel mit erstklassigen ausserkantonalen Hypotheken erzielt worden seien. Dies habe die nachlassende Dynamik im Heimmarkt ausgeglichen. Die Risikopolitik sei unverändert, betont die GKB.

Positiver Neugeldfluss und weiter starke Kapitalbasis
Anders als im Vorjahr konnte die Bank netto wieder neue Gelder anziehen. Insgesamt flossen 309 Mio CHF zu. Die Abflüsse an ausländischem Kundenvermögen hätten sich nach der grösstenteils abgeschlossenen Vergangenheitsbewältigung auf ein Minimum reduziert.

Weiter sehr stark präsentiert sich die Kapitalbasis der Bank. Die gewichtete Kapitalquote (CET-1-Ratio) liegt zum Jahresende auf 18,6% und bestehe vollständig aus hartem Kernkapital, ergänzt die GKB.

2017 erneut stabiler Konzerngewinn erwartet
Im laufenden Jahr rechnet das Management mit einem erneut stabilen Konzerngewinn in der Bandbreite von 166 bis 170 Mio CHF. Der Geschäftserfolg wird durch den Wegfall der Sonderfaktoren begünstigt und zwischen 156 und 160 Mio CHF erwartet. Zudem will die Bank 350 Mio an neuen Geldern anziehen. (awp/mc/pg)

GKB

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