Global X: KI-Wertschöpfungskette – Gewinne jenseits der Hardware

Global X: KI-Wertschöpfungskette – Gewinne jenseits der Hardware
Ido Caspi, Research Analyst at Global X ETFs. (pd)

Die KI-Revolution nimmt Fahrt auf. Heute treiben Chip-Hersteller wie Nvidia den technologischen Fortschritt voran, dann profitieren die Cloud-Anbieter von der Entwicklung. Doch am Schluss sind die Gewinner der Wertschöpfungskette Anbieter von Apps, die dank KI den Endkunden einen Nutzen bringen.

von Ido Caspi – Research Analyst at Global X ETFs

Large Language Models (LLM) markieren den revolutionären Wandel. Sie ermöglichen Anwendungen der künstlichen Intelligenz (KI), die breite Anwenderkreise zu bedienen sind. So verstehen sie zum Beispiel Sprachen und geben auf Fragen Antworten.

Dank der LLM lässt sich jetzt die so genannte Generative KI sinnvoll nutzen. Es handelt sich dabei um ein KI-Systeme, die darauf ausgelegt sind, Daten oder Inhalte, wie zum Beispiel Bilder oder Filme, neu zu erschaffen. Dies auf Basis der Daten, mit denen die KI-Systeme trainiert worden sind. Generative KI hat Jahr 2022 einen Umsatz von über 40 Milliarden Dollar erzielt. Es wird erwartet, dass diese Zahl in den kommenden Jahren vervielfachen wird.

Die KI-Revolution beruht auf der Konvergenz von drei Ebenen: Rechenleistung, Dateninfrastruktur und die Schnittstellen zu den Anwendern. Letztere sind die Anbieter von Dienstleistungen, wie zum Beispiel Apps. Sie werden langfristig die Gewinner der KI-Revolution sein. Das war schon so, als der Personal Computer seinen Aufstieg in den 70er- und 80er-Jahren erlebte. Intel stellte damals die Hardware und HP die Daten-Insfrastruktur zur Verfügung. Am Schluss war es dann Microsoft, das mit seinen praktischen Anwendungen am meisten von der PC-Revolution profitierte.

Zurzeit sind wir in der ersten Phase der Entwicklung: Die Chip-Hersteller spielen eine wichtige Rolle als Enabler der KI-Anwendungen.

Nvidia hat die Nase vorn
Die leistungsstarken Prozessoren (GPU) von Nvidia, Intel, AMD und Qualcomm bilden die Voraussetzung für die KI-Anwendungen. Der GPU-Markt dürfte bis 2028 auf mehr als 247 Milliarden US-Dollar anwachsen. Nvidia beherrscht derzeit mehr als 80 Prozent den GPU-Markte. Zudem hat das Unternehmen einen Anteil von mehr als 70 Prozent an Prozessoren, welche die beschleunigte Verarbeitung von Daten ermöglichen. Der Konkurrenz AMD rüstet aber gleichzeitig auf. Die Nachfrage ist hoch: Der Markt für KI-Beschleuniger dürfte bis in fünf Jahren ein Volumen von 162 Milliarden US-Dollar erreichen.

Cloud-Infrastruktur
Microsoft Azure, Amazon AWS und Google Cloud bieten die skalierbare Infrastruktur und Datenverwaltung, die für KI-Modelle benötigt wird. Diese ist unerlässlich für Unternehmen, die aus ihrer Datenflut Erkenntnisse gewinnen und ihr Angebot verbessern wollen. Microsoft, das mit OpenAI ein LLM an seine umfangreiche Basis von Endnutzern weitergibt, ist hier der grösste Profiteur.

Apps und Plattformen für die Endnutzer
Wie Microsoft bei den PCs und Apple bei den Smartphones, schaffen generative KI-Modelle in Anwendungen, die das Leben im täglichen Gebrauch erleichtern, die grössten Werte. Dazu gehören Unternehmen und Produkte wie OpenAI, Bard (Google), LLaMA (Meta) und Claude (Anthropic). Salesforce ist schon heute ein Riese in der Cloud-Software-Branche. Mit seinen über 150’000 Kunden und über einer Millionen User aus verschiedenen Branchen hat das Unternehmen einen tiefen Einblick in die Bedürfnisse und Herausforderungen unterschiedlicher Geschäftsbereiche. Die vertikale Integration von KI bietet Salesforce das Potenzial, Effizienz, Entscheidungsfindung, Kundenorientierung und Innovation in Unternehmen zu verbessern. Durch die Nutzung seiner einzigartigen Marktposition und Expertise kann Salesforce zu einem führenden Anbieter von KI-Lösungen für Unternehmen werden.

2030: KI erschafft Werte in der Höhe von 16 Billionen US-Dollar
Das Wachstum der durch KI geschaffenen Werte wird in erster Linie auf Produktivitätssteigerungen zurückzuführen sein, danach auf spezialisierte Software und Dienstleistungen. Langfristig wird es von der gestiegenen Nachfrage der Konsumenten angetrieben. Es ist davon auszugehen, dass die KI bis 2030 rund 16 Billionen US-Dollar zum globalen Bruttoinlandsprodukt beitragen wird.

Tatsache ist: Die rasante Entwicklung von KI und ihrer Anwendungen eröffnet Anlegern eine Vielzahl von Investitionsmöglichkeiten. Der KI-Markt befindet sich noch in einem frühen Stadium und verspricht langfristiges Wachstum. Anleger, die frühzeitig in KI investieren, können von der Wertsteigerung dieser Technologie profitieren. (mc/pg)

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