Griechischer Finanzminister: Drittes Rettungspaket unnötig

Griechischer Finanzminister: Drittes Rettungspaket unnötig

Griechenlands Finanzminister Giannis Stournaras.

Frankfurt am Main – Der griechische Finanzminister Giannis Stournaras hält ein drittes Rettungspaket für Griechenland für unnötig. «Wir haben genug Geld», sagte Stournaras im Gespräch mit der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (FAZ/Samstagausgabe). «Unser primärer Haushaltsüberschuss ist viel höher als erwartet.»

Er könne die Zahl noch nicht nennen. «Aber es wird eine grosse Überraschung sein. Als ich die Zahl zum ersten Mal hörte, konnte ich sie nicht glauben», sagte Stournaras. Im primären Überschuss sind die Zinszahlungen nicht berücksichtigt. Ende Januar hatte Regierungschef Antois Samaras noch von einem Primärüberschuss von einer Milliarde Euro im Jahr 2013 berichtet. Die Ursachen für die Krise seien beseitigt, denn auch die Leistungsbilanz sei zum ersten Mal seit rund 40 Jahren positiv.

«Wir haben 85 Prozent der Wegstrecke hinter uns»
Doch könnten die Euro-Staaten durch eine Verlängerung der Laufzeit der Kredite, die dem Land zur Bewältigung der Schuldenkrise gewährt wurden, ein Signal setzen, das die Lage vor der Kommunal- und Europawahl in Griechenland im Mai entspannt. Radikale Kräfte könnten sonst in Griechenland die Oberhand gewinnen, warnte der Minister. «Für uns ist es wichtig, dass wir mit der Entscheidung über die Kreditlaufzeit nicht mehr warten.» Und weiter fügte er an: «Wir haben 85 Prozent der Wegstrecke hinter uns. Es wäre bitter, wenn wir auf den letzten 15 Prozent des Weges das Vertrauen der Bevölkerung verlören.» (awp/mc/ps)

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