Hannover Rück sieht sich auf Kurs

Hannover Rück sieht sich auf Kurs

Hannover Rück-Chef Ulrich Wallin.

Hannover – Der weltweit drittgrösste Rückversicherer Hannover Rück sieht sich trotz der bereits hohen Belastungen durch das jüngste Erdbeben in Neuseeland auf Kurs zu seinen Zielen für 2011. «Wir gehen unverändert von einem Konzernergebnis in Höhe von rund 650 Millionen Euro aus», sagte Unternehmenschef Ulrich Wallin am Mittwoch in Hannover. 2010 verdiente der Munich-Re-Konkurrent unter anderem dank eines für den Versicherer positiven Urteils des Bundesfinanzhofes in einer Steuerfrage so viel wie noch nie – und das trotz immens hoher Kosten für Erdbeben, Stürme, Überschwemmungen und dem Untergang der Ölplattform «Deepwater Horizon» im Golf von Mexiko.

Insgesamt belasteten Grossschäden das Ergebnis mit 662 Millionen Euro deutlich mehr als eigentlich veranschlagt. Allerdings fielen die Kosten für andere Geschäfte wie das mit Auto- und Industrieversicherern niedrig aus. Zudem sei das Kapitalanlageergebnis sehr gut gelaufen, sagte Wallin. Im laufenden Jahr rechnet Wallin mit einem Rückgang der Belastungen aus Grossschäden auf rund 530 Millionen Euro. Davon hat nach bisherigen Schätzungen alleine das Erdbeben in Neuseeland im Januar rund 150 Millionen Euro verschlungen. Sollte es zudem zu keinem Einbruch an den Kapitalmärkten kommen, dürfte der um den steuerlichen Sondereffekt bereinigte Gewinn steigen. Der Unternehmenschef rechnet zudem weiter mit einem Wachstum der Prämien um fünf Prozent.

Weiter kräftig auf Wachstumskurs
2010 verdiente die Hannover Rück inklusive des Sondereffekts mit 749 Millionen Euro so viel wie noch nie. Das Urteil des Bundesfinanzhofs, bei dem es um die Versteuerung von Einkünften der irischen Tochter ging, hatte das Ergebnis um rund 112 Millionen Euro nach oben getrieben – ohne diesen Effekt hätte der Gewinn rund 636 Millionen Euro betragen. Vor Zinsen und Steuern stieg der Gewinn um drei Prozent auf 1,17 Milliarden Euro. Das Unternehmen ist weiter kräftig auf Wachstumskurs – im vergangenen Jahr stiegen die Bruttoprämien um elf Prozent auf 11,4 Milliarden Euro. Damit übertraf die Hannover Rück bei allen Werten die Erwartungen der von dpa-AFX befragten Experten.

Dividende steigt kräftig
Die Aktionäre sollen mit einer um 20 Cent auf 2,30 Euro erhöhten Dividende am Gewinnplus teilhaben – damit gibt das Unternehmen wie angepeilt 35 bis 40 Prozent des Gewinns an die Anteilseigner weiter. Dies soll auch im laufenden Jahr so bleiben. Hauptprofiteur dabei ist der Versicherungskonzern Talanx (HD-Gerling, Neue Leben, PB Versicherungen), der die Mehrheit an der Hannover Rück hält und knapp 140 Millionen Euro Dividende erhalten wird. Die Hannover-Rück-Aktie legte vorbörslich zu. In den vergangenen zwölf Monaten hatte sich das Papier schlechter als der MDax , aber deutlich besser als die Aktie der Munich Re entwickelt. Händler lobten in einer ersten Einschätzung die Qualität der vorgelegten Zahlen. (awp/mc/ss)

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