IHAG-Kommentar: Die EZB bringt Bewegung in die Finanzmärkte

IHAG-Kommentar: Die EZB bringt Bewegung in die Finanzmärkte

Zürich – Am Dienstag Morgen eröffneten die europäsichen Börsen mit einem klaren Plus und kletterten im Verlauf der Woche weiter. Grund war die Aussage, dass die EZB wegen der geringeren Liquidität in den Sommermonaten die Anleihenkäufe im Mai und Juni vorziehen und verstärken wolle. Dies bewirkte Wochengewinne von 3.2% im DAX, 3.1% im Stoxx 50 und 2.7% im SMI. Der S&P 500 klebt am Allzeithöchst und stieg ohne Volumen über die Woche nur leicht um 0.2%.

Mit der Aussage des EZB Direktionsmitglieds Benoît Cœuré kam Bewegung in die Zinsen. Die Rendite des zehnjährigen Bundes verlor am Dienstag Morgen in kurzer Zeit 10 Basispunkte, bewegte sich danach über die Woche seitwärts. In den USA machten die Aussagen im FED-Protokoll eine Zinserhöhung im Juni kaum wahrscheinlich. Daraufhin sanken die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen in den USA von 2.24% auf 2.17%. In der Schweiz bildete sich die Rendite für die zehnjährigen Eidgenossen wieder von 10 Basispunkten Richtung Null zurück. Insgesamt kam es zu einer Entspannung bei den Zinsen.

Euro bleibt unter Druck
Der EUR dürfte die vorübergehende Erstarkung zum USD anfangs Woche bei 1.1465 beendet haben. Die beschleunigten Anleihenkäufe der EZB bewirkten eine Abschwächung von mehr 4% innert weniger Tage. Übers Pfingstwochenende kam der EUR weiter unter Druck. Der EUR/CHF wurde knapp über 1.04 gehalten, weshalb im Gegenzug der USD zum CHF Richtung 0.95 avancierte.

Der Goldpreis schien noch zu Wochenbeginn weiter klettern zu können, wurde aber mit dem Erstarken des USD wieder in Richtung USD 1200 pro Unze zurückgeworfen. Beim Ölpreis bleibt es ruhig, trotz Terrain-Gewinne der IS. Das Barrel Brent verharrte bei USD 65.

Bremsklotz Griechenland
Griechenland bleibt in den Schlagzeilen und eine Bremse für die Börsen. In den Medien werden Möglichkeiten erwogen, dass Griechenland im Euro dabei bleibt, aber temporär parallel eine neue Drachme einführt, in welcher der Staat in Griechenland selbst die laufenden Ausgaben bestreitet. Damit wäre der Staatsbankrott abgewendet und Griechenland könnte mit dieser indirekten Abwertung kompetitiver werden. Momentan bleibt aber im Fokus, ob und wie Griechenland die demnächst anstehenden Zahlungsverpflichtungen bedienen wird. Das Hin und Her mit widersprüchlichen Aussagen ging über das Wochenende weiter.

Der S&P 500 stieg bereits am Montag auf ein Allzeithöchst und verliess das viermonatige Seitwärtsband. Allerdings erfolgte dies kraftlos und mit wenig Volumen. Zudem haben weder der Dow Jones Transport Index noch der NASADQ den Ausbruch bestätigt. Dennoch, die US-Börsen bleiben in Lauerstellung für einen Ausbruch nach oben. In Europa arbeiten sich der Stoxx 50 sowie der DAX nach dem Rücksetzer nach oben. Unterstützung erhalten sie von der EZB, respektive von dem wieder schwächeren Euro. Wir bleiben positiv und würden zukaufen.

Zurich Insurance im Fokus
Nachdem wir letzte Woche Allianz empfohlen haben, bleiben wir bullish für Versicherungsaktien. Kaufenswert sind zusätzlich Zurich Insurance, welche einen Teil des überschüssigen Kapitals ausschütten können. Der CEO Senn sieht Zurich auf Kurs, die Ziele 2016 zu erreichen, wie er an einem Analysten Tag in London detailliert präsentierte. Swiss Re dürfte demnächst mit dem Aktienrückkaufprogramm bis zur GV im 2016 über 3% der ausstehenden Aktien beginnen, was die Kurserholung unterstützen sollte. Auch hier würden wir aufstocken. (IHAG/mfrp/mc/ps)

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