IHAG-Kommentar: Erholung an den Börsen und warten auf FED-News am Mittwoch

IHAG-Kommentar: Erholung an den Börsen und warten auf FED-News am Mittwoch

Zürich – Die Wahrscheinlichkeit eines Militärschlages gegen Syrien hat rapide abgenommen, was beruhigte und die Börsen steigen liess. Der S&P 500 konnte 7 Tage in Folge zulegen und kletterte über die Woche um 2%. Der Euro STOXX 50 stieg 2.2% und der DAX gar 2.8%. Dem SMI gelang nur ein Plus von 1.1% weil die defensiven Schwergewichte bei den Investoren nicht im Vordergrund standen.

Bei den Zinsen wurde vor dem FED-Meeting eine Verschnaufpause eingelegt. Die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen betragen in den USA 2.9%, in Deutschland 2% und in der Schweiz 1.16%. Der USD schwächte sich leicht ab und sank zum CHF auf 0.93. Da sich der EUR/CHF nicht gross bewegte (1.236) stieg der EUR/USD spiegelbildlich auf 1.33.

Edelmetalle und Ölpreise auf Talfahrt
Edelmetalle nahmen Fahrt gegen unten auf. Die Unze Gold sackte von USD 1375 bis auf USD 1317 ab und Silber von USD 23.8 bis auf 21.7. Die Entspannung der Lage um Syrien liess auch den überhitzten Ölpreis abkühlen und das Barrel Brent sank über die Woche fast 3% auf USD 112.4. Nach der diplomatischen Einigung übers Wochenende, wonach Syrien die Chemiewaffen offenlegen und unter internationaler Aufsicht ausserhalb des Landes entsorgen soll, sank der Ölpreis Future heute morgen weiter.

Ermutigende Daten aus China
Die chinesische Volkswirtschaft zeigt weiter Anzeichen einer konjunkturellen Stabilisierung. Nach guten Exporten am Montag, konnten am Dienstag sowohl Zahlen zur Industrieproduktion als auch zu den Umsätzen der Einzelhändler überzeugen. Die Produktion der Industrieunternehmen war im August 10.4% höher als ein Jahr zuvor. Das war der stärkste Zuwachs seit März 2012 und die Markterwartungen wurden übertroffen. Im Einzelhandel stiegen die Umsätze im August um 13.4% und die wichtigen Anlageinvestitionen der Unternehmen um 20.3% und damit ebenfalls etwas stärker als erwartet. In Europa bekräftigte die EZB das Beibehalten niedriger Zinsen und erwartet eine langsame Erholung der Konjunktur.

Risikoappetit steigt
Die mehrheitlich guten Nachrichten liessen den Risikoappetit der Investoren und somit die Börsen steigen. Nachdem der S&P 500 im August fast 5% korrigierte und nach unten abzuschmieren drohte, gelang im laufenden Monat eine Erholung von über 3%, und die Gefahr einer grösseren Korrektur hat sich verflüchtigt. Ein ähnliches Bild beim DAX und Euro STOXX, wo man charttechnisch vom Support anfangs September bis zur Resistance aufgestiegen ist. Die Augen sind nun auf die Ankündigung des FED vom Mittwoch gerichtet, wo man die Höhe der Bondrückkäufe bekannt geben wird. Der Weg ist geebnet für ein Zurückfahren, weil die Börsen etwas erstarkt sind und eine Verminderung um USD 10 Mrd. pro Monat auf USD 75 Mrd. im Markt bereits erwartet wird, womit ein moderates Tapering wohl neutral wäre.

Abwarten
Nach dem guten Lauf der letzten Tage wäre eine allgemeine Verschnaufpause eigentlich angebracht. Allerdings geht am Freitag der grosse September-Verfall an den Terminmärkten über die Bühne, was auf diesen hohen Kursen die bullishe Tendenz nochmals verstärkt. Der Wochenbeginn dürfte jedenfalls stark beginnen und z.B. im DAX den Wiederstand bei 8500 Punkten überwinden lassen. Ob die Stärke dann anhält und auch andere Indices ihre Widerstände überwinden, ist aber nicht klar. Wir würden noch abwarten, weil die Börsen kurzfristig einen überkauften Bereich erreichen.

SPS und Aryzta im Fokus
Bei Einzeltiteln erachten wir den Kursrückgang bei Schweizer Immobilienwerten und insbesondere SPS als übertrieben. Steigende Zinsen alleine sind nicht der negative Treiber, sondern stabile Mieten, Qualität des Portfolios, Gewinne auf eigenen Entwicklungsprojekten und interessante Dividendenrendite. Aus absoluter Performance Sicht oder Alternative zu Bonds sind SPS kaufenswert. Wir haben Aryzta nochmals genauer analysiert und sind zum Schluss gekommen, dass das Kurspotential noch nicht ausgeschöpft ist. Die Analyse ist etwas komplexer aber wir erachten den Titel als moderat bewertet und die guten Gewinnwachstumsaussichten sind noch nicht voll im Kurs enthalten. (HIAG/frp/mc/ps)

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