IHAG Kommentar: Konsolidierung nach V-förmigem Anstieg

IHAG Kommentar: Konsolidierung nach V-förmigem Anstieg

Zürich – Die Aktienmärkte setzten in der letzten Woche ihren Rebound fort und es scheint sich eine V-förmige Erholung abzuzeichnen. Von den etablierten Märkten gewann der Dax mit einem Wochengewinn von 3.4% am meisten. Der S&P500 verbesserte sich um 1.4% und befindet sich damit fast wieder auf den Höchst vom Februar. Ebenfalls um 1.4% gestiegen ist der SMI.

Gründe für den Anstieg waren gute Konjunkturmeldungen aus den USA, wie beispielsweise ein sich verbessernder Arbeitsmarkt. Auf der Währungsseite ist der Optimismus gegenüber dem EUR gross. Die Schuldenkrise, Bankenprobleme in Irland und ein Zahlungsausfall Portugals vermögen das Sentiment nicht mehr zu dämpfen. Darüber hinaus steigt die Inflation im Euroraum weiter und erreichte im März einen Stand von 2.6%, was eine Zinserhöhung am nächsten Donnerstag durch die EZB wahrscheinlicher werden lässt. Der EUR/USD notiert bei hohen 1.41 und eine Abschwächung in den nächsten Monaten erscheint wahrscheinlich. Der EUR/CHF erhöhte sich über 1.5% und schloss bei 1.31, womit auch der USD/CHF auf 0.93 stieg.

Beruhigung erwartet
Der Ölpreis kletterte im Wochenvergleich mehr als 1% und erreichte ein Niveau von hohen USD 116.9/bbl. Anhaltende Spannungen in Nordafrika und dem Mittleren Osten wirken als Preisstütze. Für zusätzliche Impulse sorgten die guten Konjunkturnachrichten aus den USA. Der Goldpreis ging leicht zurück, befindet sich aber mit USD 1424.8/Unze immer noch nahe den Höchstständen. Ähnlich wie beim Öl beleben die geopolitischen Unruhen die Nachfrage auch beim Gold. Dazu kommen die höheren Inflationszahlen aus Europa. Vor 14 Tagen sahen wir an den Aktienmärkte eine Möglichkeit für einen kurzfristigen Rebound, welcher eingetreten ist. Der Dax erholte sich um etwas über 10%, der S&P500 gewann 6% und der SMI löste sich von den Tiefstständen um 7%. Ein wichtiger Grund für die schnelle Erholung war, dass sich die nukleare Katastrophe in Japan weit weniger dramatisch entwickelte als dies von vielen Marktteilnehmern anfänglich befürchtet wurde. Nach den hohen Kurssteigerungen in einer solch kurzen Zeit rechnen wir nun mit einer Beruhigung. Die Aktienmärkte sind überkauft und Risikofaktoren wie die künftige Zinspolitik in Europa oder der hohe Ölpreis könnten kurzfristig für einen Rücksetzer sorgen.

Vor Neuengagement Trends abwarten
Der nächste mögliche Kurstreiber ist die „Earnings Season“, die in den USA in der nächsten Woche einsetzt. Wir empfehlen den Anlegern vor Neuengagements erste Trends abzuwarten. Neben den eigentlichen Zahlen vom 1. Quartal werden vor allem die Ausblicke der Unternehmen für die Kurse richtungsweisend sein. Als Risikofaktor könnte dabei Japan wirken, denn es ist nicht klar, wie die Wertschöpfungskette aufgrund des Erdbebens unterbrochen wird. Gefährdet sein könnten die Halbleiter- und die Autoindustrie, da Japan gewisse Produkte für diese Industrien exklusiv herstellt (IHAG/mc/hfu)

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