IWF: Liquiditätskredite zur Krisenvorbeugung

IWF: Liquiditätskredite zur Krisenvorbeugung
IWF-Direktorin Christine Lagarde.

IWF-Direktorin Christine Lagarde.

Washington – Überschuldete Staaten können künftig auf schnellere und umfassendere Hilfe des Internationalen Währungsfonds (IWF) hoffen. Die Organisation kündigte wie erwartet neue Massnahmen an, um flexibler auf Schuldenkrisen reagieren zu können. Dazu gehöre die vergleichsweise unbürokratische Vergabe kurzfristiger Liquiditätskredite, um Länder rasch und vorbeugend vor einer «Ansteckung» durch Finanzkrisen zu schützen.

Auch die Euro-Länder können diese Liquiditätslinien nutzen. Die Neuerungen waren bereits beim G20-Gipfel vor wenigen Wochen in Cannes bekannt geworden. «Diese Reform verbessert die Fähigkeit des Fonds, eine Finanzierung für Krisenprävention und -bewältigung bereitzustellen», sagte die IWF-Chefin Christine Lagarde laut der Mitteilung. «Dies ist ein weitere Schritt, ein effektives globales Sicherheitsnetz zu spannen, um mit den zunehmenden globalen Abhängigkeiten zurechtzukommen.»

Chance für Spanien und Frankreich
Im Wesentlichen müssen Staaten, die sich etwa wegen ihrer guten Wirtschaftspolitik bereits für Kredite durch den IWF qualifiziert haben, künftig weniger Voraussetzungen erfüllen, um Darlehen zu beantragen. Insbesondere europäischen Staaten wie Spanien und Frankreich, die besonders schwer mit ihren Schulden zu kämpfen haben, könnte dies gelegen kommen. Dem IWF wurde in den letzten Monaten vor allem bei der Bewältigung der europäischen Schuldenkrise mehr Gewicht verliehen, mit dieser Reform erhielt er dafür weitere Werkzeug. (awp/mc/pg)

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