NYSE-Aktionäre stimmen für Fusion mit Deutscher Börse

NYSE-Aktionäre stimmen für Fusion mit Deutscher Börse

NYSE-CEO Duncan Niederauer.

New York – Deutsche Börse und New York Stock Exchange sind sich einen grossen Schritt nähergekommen. Am Donnerstag haben die Aktionäre der amerikanischen Seite für die Fusion zum weltgrössten Börsenbetreiber gestimmt. 96 Prozent der Abstimmenden haben nach einer vorläufigen Auszählung für den Zusammenschluss plädiert oder knapp 66 Prozent aller NYSE-Anteilseigner.

Nötig war eine Zustimmung von mindestens 50 Prozent. Die NYSE hatte eigens eine Hauptversammlung in New York einberufen. «Wir sind sehr zufrieden mit dem Abstimmungsergebnis», sagte NYSE-Verwaltungsratschef Jan-Michiel Hessels. Und Konzernchef Duncan Niederauer ergänzte: «Das gibt uns viel Zuversicht.» Dem geplanten Zusammenschluss waren mehrere erfolglose Anläufe vorausgegangen, zwischenzeitlich hatte auch die US-Technologiebörse Nasdaq das Unterfangen mit einem eigenen Übernahmeangebot torpediert. Anteilseigner der Deutschen Börse stimmen nur indirekt über die Fusion ab: Sie haben noch bis einschliesslich nächste Woche Mittwoch (13.7.) Zeit, ihre Aktien in Papiere der neuen gemeinsamen Holding umzutauschen. Versüsst werden soll ihnen der Umtausch mit einer Sonderdividende von 2,00 Euro je Anteilsschein. Die Frist kann jedoch nochmals um zwei Wochen verlängert werden.

Aufsichtsbehörden müssen noch zustimmen
Die US-Aktionäre erhalten eine Sonderdividende von 1,37 Dollar pro Aktie, wenn der Zusammenschluss durch ist. Allerdings müssen noch Wettbewerbshüter und Aufsichtsbehörden auf beiden Seiten des Atlantiks zustimmen – und sie werfen ein strenges Auge auf die Pläne. Schliesslich soll der weltgrösste Börsenkonzern entstehen, führend unter anderem im Derivatehandel. Europas Wettbewerbshüter haben bereits Bedenken signalisiert. Bis Ende des Jahres wollen Deutsche Börse und NYSE Euronext aber die letzten Hindernisse aus dem Weg geräumt haben und unter dem Dach einer Holding in den Niederlanden verschmolzen sein. Die deutsche Seite wird 60 Prozent am neuen Unternehmen halten, Konzernchef wird jedoch NYSE-Lenker Niederauer. (awp/mc/upd/ss)

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