Öffentliche Haushalte nach guten Jahren vor tief roten Zahlen

Öffentliche Haushalte nach guten Jahren vor tief roten Zahlen
Symbolbild. (Foto: © photo 5000 – Fotolia.com)

Bern – Die Finanzlage der öffentlichen Haushalte ist 2018 und 2019 laut dem Eidg. Finanzdepartement erfreulich positiv gewesen. Ab 2020 jedoch dürften die öffentlichen Haushalte als Folge der Covid-19-Pandemie die grösste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten zu überwinden haben.

Alle Teilsektoren des Staates hätten 2018 und 2019 Überschüsse erzielt, auch die Gemeinden, die zuvor über mehrere Jahre Defizite auswiesen, heisst es in einer Mitteilung des Eidgenössischen Finanzdepartements (EFD) vom Montag.

Mit einer Überschussquote von 1,3 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) erreichten die öffentlichen Haushalte 2018 das beste Ergebnis seit 2008. Alle Teilsektoren erzielten Überschüsse, wobei der Bund mit 0,7 Prozent den höchsten Saldo auswies. Nach neun Jahren mit negativen Ergebnissen schrieben die Gemeinden erstmals wieder schwarze Zahlen.

2019 dürfte der Überschuss der öffentlichen Haushalte mit 1,4 Prozent hoch bleiben. Dank einem deutlichen Anstieg der Fiskalerträge dürfte die Überschussquote beim Bund 0,8 Prozent und bei den Kantonen 0,5 Prozent erreichen. Die Gemeinden dürften mit 0 Prozent ausgeglichen und die Sozialversicherungen mit 0,1 Prozent positiv abschliessen.

Starker Anstieg der Bruttoschulden
2020 würden die öffentlichen Haushalte wegen der Covid-19-Pandemie die grösste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten zu überwinden haben und tief rote Zahlen schreiben, hält das EFD fest. Die Bruttoschulden der öffentlichen Haushalte dürften deshalb deutlich ansteigen. Es wird mit einem Defizit im Staatssektor von hohen 3,7 Prozent des BIP gerechnet. Beim nominalen BIP wird ein Rekordeinbruch mit entsprechenden Steuerausfällen auf allen Staatsebenen erwartet.

2021 dürften demnach die öffentlichen Haushalte ihre Finanzierungsrechnung mit einer Defizitquote von minus 1,2 Prozent des BIP abschliessen. Beim nominalen BIP wird laut EFD dank Nachholeffekten mit einem substanziellen Wachstum gerechnet. Bei dieser wirtschaftlichen Entwicklung dürften auch die Steuereinnahmen im Staatssektor 2021 wieder steigen.

Im internationalen Vergleich blieben die öffentlichen Finanzen der Schweiz jedoch in solider Verfassung, schreibt das EFD. Sie dürften die Corona-Krise besser überstehen als die Finanzen der meisten anderen Industrieländer. (awp/mc/ps)

EFD

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