Portugal schliesst Finanzhilfe nicht mehr aus

Portugal schliesst Finanzhilfe nicht mehr aus

Fernando Teixeira dos Santos, portugiesischer Finanzminister.

Lissabon – In Portugals Regierung wird erstmals öffentlich die Möglichkeit eines Rückgriffs auf Hilfen aus dem Euro-Rettungsfonds in Erwägung gezogen. Der in Portugal herrschende Streit zwischen Regierung und Opposition erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass das hoch verschuldete Land internationale Hilfen in Anspruch nehmen müsse.

Dies sagte Finanzminister Fernando Teixeira dos Santos am Montag in Brüssel. «Die politische Krise in Portugal bedeutet einen kräftigen Stoss, der das Land in die Arme der ausländische Hilfe treiben kann», sagte der Minister nach Angaben der portugiesischen Nachrichtenagentur Lusa. Portugal benötige in der jetzigen Lage einen breiten politischen Konsens. Davon könne jedoch keine Rede sein.

Weitere Sparmassnahmen
Die Minderheitsregierung des sozialistischen Ministerpräsidenten José Sócrates hatte weitere Sparmassnahmen angekündigt. Die konservative Opposition will das Paket aber nicht mittragen. Portugal hatte seit Beginn der Finanzkrise immer wieder betont, keine Hilfen aus dem Euro-Rettungsfonds beantragen zu wollen. An den Finanzmärkten gilt das Land aber schon länger als Kandidat dafür. Bislang hatten Griechenland und Irland Rettungshilfen erhalten. (awp/mc/ps)

Europäische Zentralbank (EZB)

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