RE-NUT erhält 1.3 Millionen Franken frisches Kapital

RE-NUT erhält 1.3 Millionen Franken frisches Kapital
Roland Laux (links) und Tilo Hühn, RE-NUT (Bild: RE-NUT)

St. Gallen – Das St. Galler Startup RE-NUT drängt mit seinem innovativen Nussverarbeitungs-Verfahren auf den US-Markt. Dazu hat das Foodtech-Startup kürzlich im Rahmen einer Seed-Runde frisches Kapital in der Höhe von 1,3 Millionen Franken vom Family Office der Familie Schmidheiny und von der Stiftung Startfeld erhalten.

Unternehmer Roland Laux und Lebensmitteltechnologie-Experte der ZHAW, Tilo Hühn, sind ein innovatives Gespann. Die beiden haben 2006 nach einem Besuch bei einem Kakaobohnen-Verarbeiter in Südamerika ein Verfahren entwickelt, um die Bohnen ressourcen- und Geschmackschonender zu verarbeiten. Statt einer Verarbeitung im trockenen Zustand, bei welchem es hohe Temperaturen und hohen Druck braucht, mahlt man beim Verfahren nach Hühn und Laux die ungerösteten Bohnen mit Einsatz von kaltem Wasser. Der daraus entstandene Brei wird anschliessend durch eine Zentrifuge in seine einzelnen Bestandteile aufgetrennt: Kakaopulver. -Butter und das flüssige Aroma liegen dann in Reinform vor. «Dadurch bleiben die komplexen Aromen von Kakaobohnen erhalten und fliessen in die Schokoladenproduktion ein», erklärt Laux.

Auf die Nuss gekommen

Das Patent für das Verfahren verkauften die beiden 2014 an den Unternehmer Dieter Meier. Das innovative Duo machte sich im Anschluss daran, das Verfahren auch für die Verarbeitung von Kaffeebohnen, Gewürzen und Kräutern zu adaptieren. Diese Prozesse sind weit fortgeschritten, doch nun liegt der Fokus ganz auf der Verarbeitung von Nüssen. Dazu hat Laux 2022 das Startup RE-NUT gegründet. Auch hierbei setzen Gründer Laux und Chief Engineer Hühn auf ein Verfahren, bei dem geernteten Nüsse unter Beigabe von kaltem Wasser gemahlen werden – notabene mitsamt der äusseren, harten Nussschale. «Auf diese im ersten Moment bizarr anmutende Idee kamen wir bei einem Besuch auf einer Haselnussplantage in der Türkei, denn das Nussknacken ist je nach Sorte sehr aufwändig», erzählt Laux. Im Anschluss machten sie sich darüber kundig, wie viel ungenutztes Potenzial in unterschiedlichen Nüssen und ihren Schalen steckt. Dabei wurde klar, dass weltweit Millionen Tonnen Nussschalen entweder im Tierfutter oder Einstreu landen oder verbrannt werden. Dies, obwohl die Schalen reich an wertvollen Ballaststoffen sind.

Inzwischen verfügt das St. Galler Foodtech-Startup über ein europaweites Patent auf seinen «In-Shell»-Verarbeitungsprozess. Ein globales Patent ist angemeldet. Mit der RE-NUT-Technologie kann die Ausbeute aus Nüssen verdoppelt werden, da die Nussschale mitverarbeitet wird, welche je nach Nusstyp gleichviel Masse wie der Nusskern hat. Aus dem Verfahren resultieren Nussextrakte wie Nussmehl, Nussmilch und optional Nussöl. «Dabei bleiben die wertvollen Ballaststoffe der Nussschalen erhalten und die Produzenten können gleichzeitig drei Produkte vertreiben», erklärt RE-NUT-Gründer Laux. Das Verfahren funktioniert mit allen Nüssen: Von der weichen Erdnuss bis hin zur schwer knackbaren Mandel. (Startupticker/mc/hfu)


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