Schweizer sind gut über finanzielle Angelegenheiten informiert

Schweizer sind gut über finanzielle Angelegenheiten informiert

Zürich – Mehr als die Hälfte der Schweizer Wohnbevölkerung ist gut über finanzielle Angelegenheiten informiert. Am besten Bescheid wissen Personen, die Erfahrung mit Fonds haben und gut verdienen. Jeder vierte Schweizer interessiert sich für solche Anlagen und ein Viertel der Bevölkerung ist selbst in Fonds investiert. Bei der Fondswahl zeigen sich die Schweizer risikobewusst und bereit, für die professionelle Verwaltung in die Tasche zu greifen.

Zu diesen Erkenntnissen kommt die von AXA Investment Managers (AXA IM) in Auftrag gegebene und erstmals 2007 durchgeführte Studie «Finanzwissen Schweizer Wohnbevölkerung» mit 1’001 Teilnehmern. Die Befragung ermittelt unter anderem einen AXA-Wissensindex und misst so die Finanzkenntnisse der Bevölkerung auf einer Skala von 0 bis 100.

Fondsbesitzer, Männer und Besserverdiener kennen sich am besten aus
Bei einem aktuellen Indexstand von 52 Punkten weiss erstmals seit dem Ausbruch der Finanzkrise wieder mehr als die Hälfte der Schweizer gut über finanzielle Angelegenheiten Bescheid. Damit hat der Wissensindex von seinem Tiefstand im Jahr 2010 bei 43 Punkten wieder klar zugelegt.

Gemäss den Ergebnissen der Umfrage kennen sich Fondsbesitzer besser aus als Nichtfondsbesitzer und Männer besser als Frauen. Nach Einkommen gruppiert schlossen die Teilnehmer mit einem Bruttohaushaltseinkommen von mehr als 120’000 CHF am besten ab.

Unterteilt nach Alter zeigte die Gruppe der 40- bis 59-jährigen den höchsten Indexstand, gefolgt von den 18- bis 39-jährigen mit 52 Punkten. Etwas darunter lag die Gruppe der über 60-jährigen.

Vorsichtige Selbsteinschätzung
Wenn es allerdings darum geht, ihr eigenes Finanzwissen einzuschätzen, zeigen sich die Befragten vorsichtiger. Lediglich 45% glauben, gut oder sehr gut über finanzielle Angelegenheiten Bescheid zu wissen; 2013 waren es noch mehr als die Hälfte.

Die Studie zeige, dass die Schweizer über ein ausreichendes Finanzwissen verfügten, sagte André Thali, Verantwortlicher für die Client Group bei AXA IM an einer Medienkonferenz in Zürich. Der Respekt vor der Komplexität der Fondsanlagen scheine aber gestiegen zu sein.

Jeder Vierte ist Fondsbesitzer – Augenmerk auf Kosten und Anlagefokus
Gemäss den Resultaten der Umfrage ist mittlerweile jeder vierte Schweizer Fondsbesitzer. Auch hier sind vor allem Besserverdienende und Männer darunter. Rund ein Viertel gab an, sich grundsätzlich für das Thema Fondsanlagen zu interessieren.

Die Beratung und das Vertrauen in den Berater haben für die Befragten dabei unverändert einen hohen Stellenwert. Für die Fondswahl konsultieren sie nicht nur den Bankberater, sondern holen auch zusätzliche Informationen aus anderen Quellen ein.

Entscheidende Kriterien sind neben der Beratung auch die Kosten und der Anlagefokus. Demgegenüber bezeichnete Thali es als «erstaunlich», dass nur 3% der Befragten die Ehrlichkeit, Transparenz, Seriosität oder Geschäftspolitik des Anbieters als relevant erachteten.

Schweizer sind risikobewusst und bereit, Gebühren zu bezahlen
Die Studie kommt zudem zum Schluss, dass die Schweizer sich generell risikobewusst verhalten. Über die Hälfte bevorzuge zwar eine über dem Marktdurchschnitt liegende Rendite. Allerdings sei ein möglichst hoher Ertrag wegen der damit verbundenen Risiken nur für wenige das primäre Anlageziel.

Das professionelle Management der Fonds scheint den Befragten zudem etwas wert zu sein. Über die Hälfte der Schweizer ist bereit, dafür zu bezahlen. Ein Drittel würde gar eine Managementgebühr von mehr als 2% in Kauf nehmen.

Schliesslich wurden die Teilnehmer gefragt, wie sie 50’000 CHF, die sie beispielsweise aus einem Lottogewinn oder einer Erbschaft zur freien Verfügung hätten, verwenden würden. Am ehesten würden die Befragten den Betrag wieder stärker in Geldanlagen investieren. Dem Sparkonto gaben sie dabei aber gegenüber Aktien, Fonds und kurzfristigen Geldanlagen klar den Vorzug. (awp/mc/ps)

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