Sechs Trends prägen die Zukunft des Finanzsektors

Sechs Trends prägen die Zukunft des Finanzsektors
(Bild: Fotolia / © peshkov)

Zürich – Basierend auf zahlreichen Kundenprojekten identifiziert PwC Schweiz im neuen Whitepaper «How to capture opportunities in disruptive banking and insurance» sechs Schlüsseltrends. Unternehmen müssen diese Trends in ihrer Strategieplanung berücksichtigen, um relevant zu bleiben und ihre Marktanteile halten zu können.

Veränderte Kundenbedürfnisse
Positive Kundenerlebnisse werden zunehmend zum entscheidenden unternehmensstrategischen Faktor. Kunden wollen heute bequeme und individuelle Problemlösungen. Gerade die jungen Generationen Y und Z verfügen nun über ein Einkommen und verlangen userfreundliche Apps und ESG-gesteuerte Lösungen. So bietet es sich für Versicherungen an, das Potenzial digitaler Geschäftsmodelle auszuschöpfen und beispielsweise zu papierlosen Formularen zu wechseln.

Konsolidierung und neue Marktteilnehmer
Niedrige Markteintrittsschranken ermutigen immer mehr neue Akteure, in den Schweizer Finanzsektor einzusteigen. Insbesondere Fintechs und Big Techs üben mit innovativen und umfassenden Dienstleistungen Druck auf traditionelle Akteure aus. Tiefe Gewinnmargen und eine niedrige Kapitalrendite führen ausserdem zu einem hohen marktinternen Konsolidierungsgrad, der sich zukünftig auf eine grenzüberschreitende Ebene verlagern wird. Hier können Unternehmen von Fintechs lernen und so selbst kundenzentrierte und nutzerfreundliche Tools bereitstellen.

Partnerschaften und Ökosysteme im Aufwind
Im gesättigten Schweizer Finanzsektor spielen Partnerschaften und Ökosysteme eine immer wichtigere Rolle, um Kundenbedürfnisse zu stillen. Insbesondere Partnerschaften zwischen Unternehmen aus verschiedenen Branchen können für beide Akteure einen Mehrwert generieren. Für gewisse Dienstleistungen wie White-Label-Produkte wird die Zusammenarbeit mit Fintech-Unternehmen sogar notwendig. Dank derartiger Ökosysteme wird es Banken und Versicherungen möglich sein, ein breiteres und innovativeres Service- und Dienstleistungsportfolio anzubieten.

Digitalisierung und neue Technologien
Durch die beschleunigte digitale Transformation müssen die Effizienz bestehender Geschäftsmodelle gesteigert und neue Modelle wie cloud-first-Technologien kreiert werden. «Speziell Versicherungen sollten KI-basierte Tools für die Risikobewertung und Cross Selling nutzen», rät Patrick Akiki, Partner und Financial Service Management Consulting Lead bei PwC Schweiz.

Neue Arbeitsweisen
Bei der Unternehmenstransformation dürfen Mitarbeitende nicht vergessen werden. Homeoffice und die Abhängigkeit von digitalen Programmen werden zum «new normal» und es empfiehlt sich, abteilungsübergreifend zusammenzuarbeiten. Die Innovationen im Front- und Back-End von Finanzunternehmen automatisieren und optimieren überdies Arbeitsprozesse, wodurch Angestellte weitergebildet oder umgeschult werden müssen.

Regulationen und ESG
Regulatorische Entwicklungen bleiben eine zentrale Triebkraft für den Wandel und ESG-Aspekte werden dabei besonders beobachtet. So plant die FINMA, die Transparenz klimabezogener Risiken im Finanzwesen zu erhöhen. Finanzinstitute sollten demzufolge ihren Risikorahmen überprüfen und aktualisieren. ESG-Produkte im Allgemeinen stellen eine Herausforderung für etablierte Risikomanagementsysteme dar. Um langfristig Anreize für «grüne Investitionen» zu schaffen, könnte zusätzliches Kapital erforderlich werden. (PwC/mc/pg)

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