Swiss Life legt im 3. Quartal in Lokalwährungen zu

Patrick Frost, CEO Swiss Life. (Foto: Swiss Life)

Zürich – Die Swiss Life ist im dritten Quartal – zumindest in Lokalwährungen gerechnet – weiter gewachsen hat aber etwas an Dynamik verloren. Überzeugend entwickelt sich nach wie vor das Geschäft mit der beruflichen Vorsorge und in Frankreich wächst derweil der Verkauf fondsgebundener Lebensversicherungen. Demgegenüber wird die Entwicklung des Deutschland-Geschäfts aus Profitabilitätsgründen bewusst gedrosselt.

Im dritten Quartal hat die Swiss Life ein Geschäftsvolumen von 3,57 Mrd CHF erwirtschaftet und bewegt sich damit auf Vorjahresniveau. Um ungünstige Währungseffekte bereinigt, also in Lokalwährungen, nahm das Volumen dagegen um 7% zu, wie die Gruppe am Donnerstag mitteilte. Nach neun Monaten resultiert ein gegenüber dem Vorjahr um 1% höheres Geschäftsvolumen von 14,6 Mrd CHF (+7% in Lokalwährungen).

Weiteres Wachstum im BVG-Geschäft
In der Schweiz war das Wachstum der ersten neun Monate von 6% vom Geschäft mit der beruflichen Vorsorge getrieben. Der BVG-Teil entwickelte sich mit einem Plus von 7% deutlich besser als der Markt (+1%). Nicht nur die Vollversicherungslösung habe sich einer guten Nachfrage erfreut, sondern auch das Geschäft mit teilautonomen Sammelstiftungen sei gut gelaufen, sagte Finanzchef Thomas Buess an einer Telefonkonferenz.

Der Einzellebenteil gab dagegen im anhaltenden Tiefzinsumfeld wie der Gesamtmarkt um 1% nach. Während der für Lebensversicherer «lukrativere» Absatz von Produkten mit periodischen Einzahlungen um 3% zunahm, ging das Volumen mit «kapitalintensiven» Einmaleinlagenprodukten um 6% zurück. Letztere seien im Repricing für die Kunden weniger attraktiv gestaltet worden, begründete Buess.

Frankreich im Aufwind
In Frankreich verbuchte die Swiss Life in Lokalwährungen ein Plus von 6%, dies dank des starken Anstiegs von 12% im Lebengeschäft. Dabei weise man im Neugeschäft einen hohen Fondsanteil von 59% aus, wodurch die Prämienqualität steige, sagte der CFO. Das Volumen im Kranken- und Invaliditäts-Teil nahm hingegen um 3% ab.

In Deutschland legt die Swiss Life den Fokus auf die Verbesserung der Profitabilität und weniger auf Wachstum. Annuity-Produkte mit Einmaleinlagen werden nicht mehr angeboten und für sonstige Produkte wurden die Preis angepasst; das Volumen ging somit währungsbereinigt um 6% zurück. In der Sparte International stiegen die Einnahmen in Franken um 14% und in Lokalwährungen gar um 30%. Dies dank guter Nachfrage in Westeuropa und beim Ableger in Singapur.

Die Swiss Life Asset Managers verbuchten derweil mit externen Kunden einen Nettoneugeldzufluss von 5,1 Mrd CHF und steigerten so die verwalteten Vermögen auf 36,6 Mrd nach 34,9 Mrd im Halbjahr. Insgesamt, also mit unabhängigen Brokern, nahmen die Kommissions- und Gebührenerträge in lokaler Währung um 14% zu.

Solvabilität steigt
Mit den Kapitalanalagen erreichte die Swiss Life eine Nettoanlagerendite von nicht annualisiert bei 2,6% (VJ 2,9%). Buess sieht die Anlageseite auf Kurs, bis zum Jahresende die in Aussicht gestellte Rendite von 3,1-3,3% liefern zu können. Die Gruppensolvabilität stieg gegenüber dem ersten Halbjahr 2015 um 5 Prozentpunkte auf 257% per Ende September, was auch Gewinnrealisierungen aus Anlageverkäufen zuzuschreiben war. Um solche Effekte bereinigt verbesserte sich die Solvenzquote noch um 3 Punkte auf 197%.

Nun richten sich die Blicke der Analysten und Anleger auf den am 25. November stattfindenden Investorentag. Dann will das Management die strategische Ausrichtung und die Ziele für die Zeit bis 2018 vorstellen. Die Ziele aus dem Programm «Swiss Life 2015» dürfte die Gruppe zumeist übertreffen, so Buess.

Aktie unter Druck
An der Börse wurden die News zunächst gut aufgenommen ehe die Stimmung im Markt allgemein kippte und auch die Swiss Life-Aktien unter Druck kamen. Bis Börsenschluss verlieren die Papiere mit 2,6% überdurchschnittlich stark an Wert. Als Kritikpunkt sehen Marktteilnehmer die sich abschwächende Wachstumsdynamik, während mit den höheren Solvabilität eine attraktive Dividendenpolitik winkt. (awp/mc/upd/pg)

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