Swiss Life Q3: Bruttoprämien sinken um 20%

Swiss Life-CEO Bruno Pfister.

Zürich – Der Lebensversicherer Swiss Life hat im dritten Quartal 2011 beim Geschäftsvolumen einen deutlichen Rückgang hinnehmen müssen. Während die Gruppe im Schweizer Geschäft zulegen konnte, sanken die Einnahmen in den ausländischen Einheiten und insbesondere im Geschäft mit vermögenden Kunden stark. Dagegen wurden Fortschritte bei den Kosteninitiativen des Programms Milestone erzielt. Gewinnzahlen zum dritten Quartal werden nicht ausgewiesen.

Die Bruttoprämieneinnahmen, Policengebühren und erhaltene Einlagen gingen im dritten Quartal um 20% auf 2,88 Mrd CHF zurück. Die Geschäftsentwicklung war allerdings relativ stark von Währungseinflüssen geprägt. In Lokalwährungen sank das Prämienvolumen noch um 13%, wie die Gruppe am Dienstag mitteilte.

In den ersten neun Monaten beliefen sich die Bruttoprämieneinnahmen auf 12,97 Mrd CHF, was einem Rückgang gegenüber der Vorjahresperiode um 18% entspricht; in LW ergab sich ein Minus von 13%.

Grosser Rückgang im PPLI-Geschäft
Das Geschäftsmodell habe sich auch im aktuellen Niedrigzinsumfeld bewährt und es sei der Gruppe gelungen, die Qualität der Prämieneinnahmen zu verbessern, wird CEO Bruno Pfister in der Mitteilung zitiert. Die rückläufige Entwicklung sei primär den kleineren Volumen im Geschäft mit vermögenden Privatkunden (Private Placement Life Insurance – PPLI) zuzuschreiben, aber auch der Fokussierung auf höhere Margen und Profitabilität.

Wachstum in strategisch wichtigen Kernbereichen
Der Swiss Life sei es aber gelungen, in strategisch wichtigen Kernbereichen zuzulegen, so Pfister weiter. So wuchs die Gruppe zum Beispiel im Unternehmenskundengeschäft in der Schweiz, im Geschäft mit Krankenversicherungen sowie fondsgebundenen Lebensversicherungen in Frankreich oder im Geschäft mit Berufsunfähigkeits-Risiken in Deutschland.

Geschäftsvolumen im Inland um 10 % gestiegen
In der Schweiz stieg das Geschäftsvolumen in den ersten neun Monaten um 10% auf 6,89 Mrd CHF. Dagegen sank es in Frankreich um 17% (-6% in LW) auf 3,30 Mrd und in Deutschland um 19% (-8%) auf 1,22 Mrd. Im Segment Übrige kam es mit -59% (-55%) auf 1,67 Mrd CHF erwartungsgemäss zum deutlichsten Rückgang. Vor allem im PPLI-Geschäft konnte die Swiss Life nicht an die sehr gute Entwicklung aus dem Vorjahr anknüpfen. Damals hatte die italienische Steueramnestie (Scudo fiscale) das Volumen in die Höhe getrieben.

AWD mit Umsatzwachstum von 1 %
Der Finanzvertrieb AWD steigerte in den Monaten Januar bis September den Umsatz um 1% auf 392 Mio EUR. Gut habe sich das Geschäft vor allem in Deutschland, Grossbritannien und der Schweiz entwickelt. Dagegen hätten Österreich und Osteuropa die Erwartungen nicht erfüllt. Die Produktivität sei aber erneut verbessert worden.

Milestone-Programm implementiert
Weitere operative Fortschritte erzielte Swiss Life auch auf Gruppenebene. Bereits per Ende des dritten Quartals 2011 seien alle Initiativen des Programms Milestone umgesetzt worden, so die Mitteilung. Mit Milestone strebt Swiss Life bis 2012 eine Reduktion der Kostenbasis (Stand 2008) um 350 bis 400 Mio CHF an.

Die Solvabilitätsquote der Gruppe belief sich per Ende September auf 201%, nach 176% per Ende Juni. Ausserdem kann für die ersten neun Monate eine Gesamtanlageperformance von nicht annualisierten 5,7% und eine Nettoanlagerendite auf dem Versicherungsportefeuille von 2,7% (Vj 3%) ausgewiesen werden. Ausserdem wurde ein Investorentag für den 30 Mai 2012 angekündigt. (awp/mc/pg)

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