Swiss Re erwartet wegen Alterung starkes Wachstum in der Lebensversicherung

Swiss Re erwartet wegen Alterung starkes Wachstum in der Lebensversicherung
Bis 2050 wird voraussichtlich ein Viertel der Menschen in den Industrieländern über 65 Jahre alt sein. (Pexels)

Zürich – Der Rückversicherer Swiss Re geht davon aus, dass die alternde Bevölkerung und sinkende Geburtenraten die Lebensversicherungsbranche rund um den Globus grundlegend verändern werden. Die Nachfrage nach Lebensversicherungen dürfte steigen, und zugleich stelle sich die Frage, wie mit dem Thema Langlebigkeit umgegangen wird.

Bis 2050 werde voraussichtlich ein Viertel der Menschen in den Industrieländern über 65 Jahre alt sein, schreiben die Experten des Swiss Re Institutes in der am Mittwoch publizierten, jüngsten sigma-Studie. Länder wie Japan und Korea führen laut den Angaben schon jetzt die Alterskurve an: Dort sind bereits heute 30 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt.

Das fordere die Lebensversicherer, die ihren Fokus von Erwerbsersatz und familienorientierter Risikoabsicherung hin zu Vermögensplanung und persönlicher Pflegefinanzierung verlagern müssen. Die wachsende Konzentration von Vermögen bei Senioren sowie der steigende Bedarf an garantierten Einkommen, Gesundheits- und Pflegeabsicherungen treiben auch die Nachfrage nach innovativen Versicherungsprodukten an.

Mit den steigenden Vermögen bei der alternden Bevölkerung seien Produkte wie Risikolebensversicherungen, Todesfallversicherungen und flexible Kapitallebensversicherungen, die vor den finanziellen Folgen von unerwartetem Tod oder Invalidität schützen, wichtig. Nach der Ansparphase verlagere sich der Fokus auf die Pensionszahlungen und Renten sowie auf Pflegedienstleistungen und die medizinische Versorgung.

Langlebigkeit rückt stärker in den Fokus
Für Versicherer und Rentner stellt sich auch die Frage, wie sie mit dem Langlebigkeitsrisiko, etwa mit Blick auf jahrelange Rentenzahlungen oder Pflegedienstleistungen, umgehen. Schliesslich werde der Prozentsatz der über 80-Jährigen in Europa bis 2050 um 80 Prozent anwachsen und in Nordamerika bis zum selben Zeitpunkt um über 120 Prozent zulegen.

In Verbindung mit einer Abkehr von garantierten Erträgen bei Rentenprodukten bedeute ein längerer Ruhestand, dass Menschen im Rentenalter zwar erhebliche Ersparnisse, aber kein gesichertes Einkommen hätten, so die Studie. Damit erhöhe sich das Risiko, dass sie ihre Ersparnisse überleben. Um dieses Risiko abzudecken, brauche es eine breitere Auswahl an Optionen und Produkten. So liessen sich Sterblichkeit, Langlebigkeit und gesundheitliche Risiken gemeinsam durch Langlebigkeitsrisiko-Verteilungspools abdecken. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert