UBS-CEO: Technologie könnte 30% der Jobs ersetzen

UBS-CEO: Technologie könnte 30% der Jobs ersetzen
UBS-CEO Sergio Ermotti. (Foto: UBS)

Zürich – Bei der Schweizer Grossbank UBS könnte Technologie in den kommenden Jahren rund ein Drittel der Stellen überflüssig machen. Der Einfluss der Technologie werde in den kommenden zehn Jahren ähnlich sein wie derjenige der Regulierung in den vergangenen zehn Jahren, sagte Sergio Ermotti in einem Interview mit «Bloomberg Markets» (Oktober-Ausgabe). Er erwartete aber keinen «Big Bang», sondern eine graduelle Verschiebung.

«Man kann 30% weniger Arbeitsplätze haben, aber die Jobs werden viel interessanter sein», betonte Ermotti. Einschliesslich externen Mitarbeitern beschäftige die UBS zur Zeit fast 95’000 Personen. Er sei überzeugt, dass die Arbeitsplätze und die Industrie sehr interessant und herausfordernd bleiben würden. «Die Technologie wird helfen, die Kostenbasis zu reduzieren.» Statt 50 Kunden könnten die Mitarbeiter dann 100 Kunden bedienen und dies auf eine sehr effiziente Art.

Die UBS sei heute der klare globale Marktführer im Bereich Vermögensverwaltung, so der CEO weiter. Es handle sich dabei jedoch weiterhin um einen sehr fragmentierten Markt. «Wenn ich sehe, dass die Wachstumserwartungen bezüglich Vermögensbildung doppelt so hoch sind wie für das BIP-Wachstum, sollten wir darauf fokussiert bleiben.» Dass gewisse Analysten oder Ratingagenturen die UBS weiterhin als Investmentbank erachteten, finde er «völlig lächerlich».

Schweiz-Sitz nicht garantiert
Insgesamt ist aus Ermottis Sicht für ein Institut wie die UBS allerdings nichts garantiert, auch nicht der Hauptsitz in der Schweiz. Wie auch die Nordea-Bank – die unlängst die Verlagerung des Hauptsitzes von Stockholm nach Helsinki entschieden hat – sei auch die UBS nicht von Schweizer Aktionären kontrolliert. Zwar sei die «Swissness» ein Wettbewerbsvorteil, räumte Ermotti ein. Allerdings müsse diese auch gegen wettbewerbliche Nachteile abgewogen werden.

«Sehr besorgt» ist Ermotti über die derzeitige geldpolitische Situation mit dem absehbaren Ausstieg aus der derzeitigen Niedrigzinspolitik. Er glaube nicht, dass irgendjemand eine Ahnung habe, was die Auswirkungen dieser Geldpolitik sein werden – nicht einmal die Zentralbanken selbst. «Wir können versuchen, diese abzuschwächen.» (awp/mc/ps)

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