UBS: Vorsorge – Frühe Planung und früher Sparbeginn sind essentiell

Zürich – In jedem Land sind private Ersparnisse notwendig, um sich im Ruhestand einen adäquaten Lebensstandard zu sichern. Dies verdeutlicht der jüngste UBS International Pension Gap Index, der die Vorsorgesysteme zwölf verschiedener Länder weltweit vergleicht. Es zeichnen sich dabei klare Trends ab, welche die Vorsorgesysteme vor Herausforderungen stellen. Eine frühe Planung und ein früher Sparbeginn sind essentiell. Der ebenfalls heute veröffentlichte diesjährige UBS-Vorsorgemonitor zeigt auf, dass der Wissensstand der Schweizer Bevölkerung im Bereich der Säule 3a durchwachsen ist.

Erstmals untersucht der neue UBS International Pension Gap Index die Leistungen der obligatorischen Vorsorgesysteme in weltweit zwölf Ländern. Die Studie berechnet, wie viel des heutigen Nettogehalts eine Person zusätzlich privat sparen muss, um sich einen adäquaten Lebensstandard im Pensionsalter leisten zu können.

Die Analysen wurden für den Fall der Durchschnittsperson «Average Jane» durchgeführt. Dabei handelt es sich um eine hypothetische alleinstehende 50-jährige Frau, die über ihre Karriere hinweg den Medianlohn verdient und bis heute nur das Nötigste für ihre Altersvorsorge getan hat. Sie führt ein einfaches Leben in einer Metropole und möchte ihren gewohnten Lebensstandard auch im Ruhestand weiterführen. Für Jane ist es zentral abzuschätzen, was ihre Lebenshaltungskosten im Ruhestand sein werden und was sie vom obligatorischen Vorsorgesystem erwarten kann. Die allfällige Differenz zwischen Lebenshaltungskosten und Rente aus dem obligatorischen Vorsorgesystem entspricht der Lücke, die Jane selbstständig finanzieren muss, um das Rentenalter unbeschwert in Angriff nehmen zu können.

Sparquoten variieren stark – ohne privates Sparen geht es nicht
Die Ergebnisse für die zwölf untersuchten Metropolen gehen weit auseinander, doch muss Jane in jedem Land zusätzlich Geld auf die Seite legen, um ihre Lebenskosten im Ruhestand decken zu können. Die Schweiz schneidet dabei am besten ab. Unter der Annahme, dass Jane ihre Ersparnisse in ein diversifiziertes Portfolio anlegt, muss sie ab Alter 50 bis zum offiziellen Rentenalter rund 11% ihres jährlichen Nettoeinkommens sparen. Ihr Einkommen aus der 1. und 2. Säule wird zusammen nur rund 50% ihres letzten Lohnes betragen.

Mit einigem Abstand auf die Schweiz folgen Australien und Singapur. In Singapur muss Jane aufgrund des niedrigen Rentenalters von 62 Jahren und der hohen Lebenserwartung die längste Rente finanzieren. Australien hat indes ein schlankes System, bietet aber vergleichsweise bessere Renditen als viele andere Länder.

In vielen europäischen Ländern wird das Rentenalter in den kommenden Jahren auf 67 steigen. Trotz der im Vergleich tieferen Lebenserwartung muss Jane in Frankreich, Deutschland, Italien und Grossbritannien anteilig am Nettoeinkommen fast vier Mal mehr sparen als in der Schweiz. In den USA und Kanada muss Jane über die Hälfte ihres monatlichen Einkommens sparen. Die Schlusslichter bilden Japan, Hong Kong und Taiwan mit weitaus mehr Anforderungen an die Eigenverantwortung.

Drei Herausforderungen an die Altersvorsorge
Aus dem Vergleich lassen sich drei Trends erkennen, welche die Vorsorgesysteme weltweit vor Herausforderungen stellen. Erstens der demographische Wandel. Janes Sparquoten sind massgeblich von der Lebenserwartung in den einzelnen Ländern beeinflusst. Durch den Rückgang der Geburtenraten und die steigende Lebenserwartung weltweit, verändert sich die Zusammensetzung der Gesellschaft: Eine fallende Zahl ökonomisch aktiver Personen muss eine steigende Zahl an Rentnern finanzieren. Zweitens erschwert das seit Jahren herrschende Tiefzinsumfeld den Pensionskassen, die gewohnten Renditen zu erwirtschaften. Oftmals sind Pensionskassen verpflichtet, einen substanziellen Teil ihres Kapitals in sichere Anleihen zu investieren. Schliesslich ist der Anteil an öffentlichen Geldern zur Finanzierung von Renten und anderen Sozialausgaben über die letzten Jahre stark gestiegen. Da Staatsschulden in ähnlichem Masse gewachsen sind, wird es in Zukunft zunehmend schwieriger sein, den wachsenden finanziellen Bedürfnissen der Altersvorsorge gerecht zu werden.

Durchwachsener Wissensstand zur Säule 3a
Im Rahmen des UBS-Vorsorgemonitors wurde zum zweiten Mal eine repräsentative Umfrage mit dem Marktforschungsinstitut gfs-zürich durchgeführt. Im Zentrum der diesjährigen Befragung steht der Wissensstand der Schweizer Bevölkerung zur Säule 3a. Es wurden schweizweit 1201 Personen im Alter von 18-84 Jahre befragt.

Die Umfrageresultate zeigen, dass die Schweizer Bevölkerung im Bereich der Säule 3a sehr unterschiedlich informiert ist. So wissen lediglich 35% der Befragten, dass das Säule 3a-Guthaben bis zur Auszahlung nicht in der Steuererklärung angegeben werden muss. Zudem sind sich viele der Befragten (43%) nicht bewusst, dass mehrere Säule 3a-Konten pro Person eröffnet und geführt werden können. Im regionalen Vergleich wird deutlich, dass nur 39% der Tessiner und 50% der Westschweizer diese Möglichkeit kennen. Die Deutschschweizer (61%) kennen sich hier deutlich besser aus.

Hohe Erwartungen und steigende Eigenverantwortung
Auch beim Vorsorgemonitor 2017 bleiben die Erwartungen an die Rentenleistungen hoch. Über die Hälfte (53%) erwartet irrtümlicherweise, dass sie nach der Pensionierung über ein Einkommen von über 71% ihres derzeitigen Lohnes verfügen werden. 37% der befragten Frauen und 17% der befragten Männer erwarten sogar über 90% ihres aktuellen Lohnes nach der Pensionierung zur Verfügung zu haben. Erfreulicherweise ist der Anteil der 3a-Sparer im Vergleich zu 2016 gestiegen. Dieses Jahr geben 56% an, mit der Säule 3a zu sparen (2016: 52%).

Die vollständigen Studien können im Internet unter folgendem Link abgerufen werden: www.ubs.com/vorsorgeforum (UBS/mc/ps)

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