Unabhängige Vermögensverwalter wünschen bessere Interessenvertretung

Unabhängige Vermögensverwalter wünschen bessere Interessenvertretung

Zürich – Unabhängige Vermögensverwalter (UVV) in der Schweiz blicken optimistisch in die Zukunft und betrachten die Veränderungen des regulatorischen wie auch geschäftlichen Umfeldes mehrheitlich als Chance. Handlungsbedarf sehen die UVV jedoch bei den Selbstregulierungsorganisationen und den Aufsichtsbehörden, von denen sie sich eine bessere Vertretung ihrer Interessen auf nationaler sowie insbesondere auf internationaler Ebene wünschen. Dies ergab eine im Auftrag der Privatbank Coutts & Co Ltd zusammen mit WealthBriefing unter Schweizer UVV durchgeführte Umfrage.  

„Die vielen zum Teil als Einzelfirma oder Investment-Boutiquen tätigen UVV sind für etwa 13% der in der Schweiz verwalteten Vermögen verantwortlich. Sie spielen deshalb für den Schweizer Finanzplatz eine herausragende Rolle. Ziel der Studie war es herauszufinden, wo den UVV der Schuh drückt und wo sie die grössten Herausforderungen und Gefahren sehen“, meint dazu Wendy Spires, die von WealthBriefing mit der Auswertung der Studie betraut wurde.

Schweizer UVV zuversichtlich
Der nun vorliegende Report, welcher auf den Aussagen von 109 UVV und Family Offices aus allen drei Sprachregionen beruht, zeigt, dass Schweizer UVV zuversichtlich in die Zukunft blicken. So erwarten 58% der Antwortenden, dass sie 2014 mehr Vermögen verwalten werden, während 36% annehmen, dass die von ihnen verwalteten Vermögen in etwa gleich bleiben. Als potenzielle Wachstumsregionen für die nächsten zwei Jahre werden die Schweiz sowie Westeuropa genannt, gefolgt von Asien, Osteuropa sowie dem Nahen Osten.

Das zu ihren Kunden bestehende Vertrauensverhältnis ist nach Meinung von 45% der antwortenden UVV der wichtigste Faktor für ihren zukünftigen Erfolg, gefolgt von Knowhow (21%), Anlagestrategien (14%) sowie Performance (12%). Auf die Frage, ob die Erosion des Bankgeheimnisses für sie ein Problem darstellen könnte, meinten 40%, dass dies eine Chance für ihr Geschäftsmodell darstellt. Für immerhin 36% stellen diese Entwicklungen jedoch eine neue Herausforderung dar, während sich 24% der antwortenden UVV bezüglich der möglichen Auswirkungen noch nicht im Klaren sind.

Höhere operative Kosten erwartet
Aufgrund der generell gestiegenen Anforderungen rechnen 59% der Antwortenden künftig mit höheren operativen Kosten. Kosten verursachen auch die von 63% erwogenen Verbesserungen ihrer IT-Infrastruktur. Dabei stehen Portfolio-Management-Tools, CRM-Systeme sowie Bank-Interfaces ganz oben auf der Wunschliste.

Bezüglich der erhöhten Compliance-Anforderungen der Schweizer Banken sind ein Drittel der Antwortenden der Ansicht, dass diese mehr Schaden als Nutzen bringen. 64% der antwortenden UVV wünschen sich eine bessere Vertretung ihrer Interessen durch ihre Regulierungsorganisationen und Aufsichtsbehörden. Insbesondere wird eine stärkere Einflussnahme in internationalen Gremien gewünscht, was nicht zuletzt auf die Auswirkungen neuer Regulierungen wie FATCA oder MiFID II zurückzuführen sein dürfte.  Von zentraler Bedeutung für die Qualität der von UVV für ihre Kunden erbrachten Dienstleistungen ist die reibungslose Zusammenarbeit mit ihren Depot- und Handelsbanken. Die Qualität dieser Beziehung wird von knapp der Hälfte der antwortenden UVV als genügend eingestuft. Rundum zufrieden sind nur 4%.

Depotbank und Vermögensverwalter symbiotisch miteinander verbunden
Hier sieht denn auch Klaus-Michael Christensen, Leiter des Bereichs UVV bei Coutts & Co Ltd in Zürich, ein grosses Potential: „Der Anlageerfolg vieler UVV hängt zu einem beträchtlichen Teil von der effizienten Leistungserbringung ihrer Depotbank ab – beide Parteien sind quasi symbiotisch miteinander verbunden. Die Resultate der Befragung zeigen denn auch, dass UVV von einer Depotbank grösstmögliche Flexibilität, automatische Handels- und Research-Systeme, zugleich aber auch persönlichen Kontakt zu gut ausgebildeten Trading-Professionals erwarten. Diese Ansprüche gilt es unter einen Hut zu bringen und in entsprechende Systeme und Ressourcen zu investieren.“ In weiteren Themenkreisen wurden die UVV u.a. zu ihrer Nachfolgeplanung, der Gestaltung des Produkte- und Dienstleistungsangebotes sowie möglichen Änderungen ihres Gebührenmodells befragt.

Die Präsentation der Studie, welche zwischen August und Oktober 2013 durchgeführt wurde, fand am 21.11.2013 im Hotel Baur au Lac in Zürich statt. Die umfassenden Resultate der Studie finden Sie hier.  (Coutts/mc/ps)

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