US-Notenbank signalisiert Drosselung der Anleihekäufe in 2013 – Minutes

US-Notenbank signalisiert Drosselung der Anleihekäufe in 2013 – Minutes

US-Notenbank Federal Reserve. Sitzung des Governors Board. (Bild: United States Government Works/Flickr)

Washington – Die US-Notenbank wird nach Einschätzung der meisten Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses (FOMC) noch in diesem Jahr mit der Drosselung der Anleihekäufe beginnen. Der wirtschaftliche Ausblick würde zudem dafür sprechen, Mitte 2014 die Käufe zu beenden, hiesst es im am Mittwoch veröffentlichten Protokoll (Minutes) der Sitzung vom 17. bis 18. September. Das FOMC hatte im September nach einer intensiven Debatte die unverminderte Fortsetzung des Anleihekaufprogramms beschlossen.

Mehrere Mitglieder sprachen laut Protokoll von einer «engen Entscheidung» für die unverminderte Fortsetzung. Die Notenbank kauft derzeit Anleihen im Wert von 85 Milliarden US-Dollar im Monat. Die Fed hatte diese drittes Anleihekaufprogramm (QE3) im Dezember 2012 beschlossen. Viele Experten hatten bereits auf der September-Sitzung mit einer vorsichtigen Drosselung gerechnet.

Eher schwache Konjunkturdaten
Begründet wurde die unverminderte Fortsetzung vor allem mit den Unsicherheiten, die durch die Fiskalpolitik ausgelöst wurden und die eher schwachen Konjunkturdaten. Die Sitzung erfolgte noch vor der Schliessung der US-Bundesbehörden in Folge des Haushaltsstreits. Zudem steht auch noch eine Einigung für die Anhebung der Schuldenobergrenze aus.

Die Mitglieder sahen laut den Minutes schon damals ein merkliches Risiko durch die Finanzpolitik. Einige Vertreter sprachen gar von wachsenden Gefahren. Neben den politischen Gefahren hätten auch die eher gemischt ausgefallenen Konjunkturdaten für eine Beibehaltung der bisherigen Politik gesprochen.

Beobachter gehen von Fortsetzung der lockeren Geldpolitik aus
Die Kommunikationsfähigkeit könnte durch die Entscheidung merklich beeinträchtigt werden, warnten hingen einige Mitglieder. Sie verwiesen auf die enttäuschten Markterwartungen. In den kommenden Monaten könnte es demnach schwierig werden eine geldpolitische Trendwende zu begründen.

Laut Beobachtern wird die Fed angesichts der hohen Unsicherheit durch den Haushaltsstreit auf der Sitzung am 29. bis 30. Oktober noch keine Verminderung beschliessen. Grundsätzlich gehen Beobachter von einer Fortsetzung der lockeren Geldpolitik aus. Yannet Yellen soll Nachfolger von US-Notenbankgouverneur Ben Bernanke werden. Die bisherige Stellvertreterin von Bernanke gilt als geldpolitische «Taube». Sie setzt sich also im Zweifel für eine lockere Geldpolitik ein.

Aktienmärkte reagieren kaum
Die Aktienmärkte reagierten kaum auf die Veröffentlichung der Minutes. Der Eurokurs geriet kurzzeitig unter Druck und fiel unter die Marke von 1,35 US-Dollar. Er erholte sich rasch und wurde zuletzt mit 1,3516 Dollar notiert. (awp/mc/ps)

 

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