US-Notenbanker gehen von baldiger Zinsanhebung aus

US-Notenbanker gehen von baldiger Zinsanhebung aus
Fed-Chef Jerome Powell. (Foto: Fed/Flickr)

Washington – Einer weiteren Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed im Juni steht offenbar nichts mehr im Wege. Die meisten Mitglieder halten eine baldige Anhebung für wahrscheinlich, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll (Minutes) zur jüngsten Sitzung des geldpolitischen Ausschusses (FOMC) vom 1. und 2. Mai hervorgeht.

Die Fed hatte Anfang Mai bei ihrem allmählichen geldpolitischen Straffungskurs eine Pause eingelegt und den Leitzins unverändert innerhalb einer Spanne von 1,50 bis 1,75 Prozent gelassen. Für die kommende Sitzung Mitte Juni dagegen wird an den Finanzmärkten inzwischen fest mit einer Zinserhöhung gerechnet.

Uneinigkeit zu Takt der Zinserhöhungen
Unterschiedliche Meinungen habe es jedoch zu der Frage gegeben, wie viele Zinserhöhungen in Zukunft angemessen seien, hiess es weiter in dem Protokoll. Zwar liegt die Inflation inzwischen mit 2,5 Prozent bereits über dem von den Währungshütern angepeilten Ziel von zwei Prozent. Ein moderater Anstieg der Inflation über das Ziel hinaus könne aber hilfreich sein, um die langfristigen Inflationserwartungen zu festigen, hiess es in dem Protokoll. Es sei noch zu früh, um von einer stabilen Inflation nahe zwei Prozent auszugehen, nachdem sich die Teuerung mehrere Jahre lang beharrlich unter dem Zielwert gehalten hatte.

Einige Währungshüter äusserten laut dem Protokoll Bedenken wegen der jüngsten Verflachung der sogenannten Zinsstrukturkurve, was bedeutet, dass der Abstand zwischen den langfristigen und den kurzfristigen Zinsen sinkt. Die betreffenden Notenbanker sprachen sich dafür aus, die Entwicklung im Blick zu behalten, weil eine inverse Zinsstrukturkurve, also ein Absinken der langfristigen unter die kurzfristigen Zinsen eine Rezession signalisieren könnte.

An den Finanzmärkten gab es verhaltene Reaktionen auf die Veröffentlichung. Der Eurokurs fiel kurzzeitig leicht auf sein Tagestief von 1,1676 US-Dollar, legte im Anschluss aber wieder zu und kletterte über 1,17 Dollar. Die Rendite zehnjähriger US-Staatspapiere gab leicht nach. Am US-Aktienmarkt wurden die vorherigen Verluste zunächst etwas eingedämmt. (awp/mc/ps)

The Fed

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