USA: Fitch droht mit Senkung des Spitzenrating

USA: Fitch droht mit Senkung des Spitzenrating

New York – Es ist ein Schuss vor den Bug der US-Politiker: Die Ratingagentur Fitch droht den Vereinigten Staaten wegen der Finanzstreitigkeiten mit dem Verlust ihres Spitzenratings. Die Agentur setzte das begehrte «AAA» oder «Triple-A» unter Beobachtung, wie sie am Dienstag mitteilte. Die Aktienkurse und der Dollar gerieten daraufhin nach Börsenschluss in New York leicht unter Druck.

Fitch erklärte, dass durch die Unnachgiebigkeit der Politiker die Gefahr eines Zahlungsausfalls steige. An diesem Donnerstag (17. Oktober) wird die Schuldengrenze erreicht. Wenn sich die politischen Lager nicht auf eine Anhebung einigen, dürfen die Vereinigten Staaten sich kein frisches Geld mehr am Kapitalmarkt leihen. Das wiederum dürfte über kurz oder lang dazu führen, dass das Land seine alten Schulden nicht mehr begleichen kann.

Gefahr von Zahlungsausfall steigt
Fitch – neben Standard & Poor’s und Moody’s eine der drei grossen Ratingagenturen – erklärte, durch die Unnachgiebigkeit der Politiker in Washington steige die Gefahr eines Zahlungsausfalls. An diesem Donnerstag (17. Oktober) wird die Schuldengrenze erreicht. Wenn sich die politischen Lager nicht auf eine Anhebung einigen, dürfen sich die Vereinigten Staaten kein frisches Geld mehr am Kapitalmarkt leihen. Das wiederum dürfte über kurz oder lang dazu führen, dass das Land seine alten Schulden nicht mehr begleichen kann. Nach Ansicht von Fitch untergraben die andauernden Streitereien in Washington das Vertrauen in das Funktionieren des politischen Systems sowie – für die Ratingexperten noch schlimmer – in den Dollar als weltweite Reservewährung. «Und dieses Vertrauen ist ein wichtiger Grund, weshalb das «AAA» der USA einen deutlich höheren öffentlichen Verschuldungsgrad aushält als das «AAA» anderer Länder», heisst es in der Fitch-Analyse zur aktuellen Lage.

Einigung in letzter Minute erwartet
Bislang hatten sich die Ratingagenturen im Finanzstreit eher ruhig verhalten. Fitch geht nach eigener Aussage auch weiterhin davon aus, dass sich die Parteien bis zum Stichtag einigen werden. Sollte das nicht gelingen, fürchten die Experten, dass die Regierung ihre Angestellten im schlimmsten Fall nicht mehr bezahlen kann und Sozialleistungen für Bürger ausbleiben. «All das würde die Wahrnehmung der US-Kreditwürdigkeit sowie die Wirtschaft beschädigen», urteilt die Ratingagentur.

Beim grössten Fitch-Konkurrenten S&P hatten die Vereinigten Staaten nach ähnlichen Reibereien bereits vor zwei Jahren ihr Spitzenrating verloren. Hier besitzen die USA seitdem die zweitbeste Note «AA+». Schon damals hatte das Image der Wirtschaftssupermacht gelitten. Die Ratingagentur Moody’s bewertet die Kreditwürdigkeit der USA derzeit weiter mit der Top-Note «AAA».

Auch chinesische Ratingagentur nimmt USA ins Visier
Ein schlechteres Rating bedeutet üblicherweise, dass ein Land höhere Zinsen beim Schuldenmachen zahlen muss. Weil US-Staatsanleihen allerdings als sicherer Hafen in Krisenzeiten gelten, konnten sich die Vereinigten Staaten bislang auch weiterhin zu günstigen Konditionen Geld am Kapitalmarkt leihen. Deutschland besitzt als eines von wenigen Ländern weiterhin ein «Triple-A» bei allen grossen Ratingagenturen. Derweil nimmt auch die chinesische Ratingagentur Dagong die Kreditwürdigkeit der USA ins Visier. «Wir haben nicht gesagt, dass wir abwerten werden», sagte ein Dagong-Sprecher auf Anfrage. In den kommenden Tagen werde die Analyseabteilung ihr Urteil veröffentlichen. «Noch gibt es kein konkretes Ergebnis.» Dagong Global Credit Rating gilt bisher wegen seiner intransparenten Verflechtung von Politik und Wirtschaft in China nicht als ernstzunehmender Konkurrent für Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch.

Finanzstreit untergräbt Vertrauen in Dollar
«Die Ankündigung zeigt die Dringlichkeit, mit der der Kongress handeln sollte, um die Gefahr eines Zahlungsausfalls zu beseitigen», sagte ein Sprecher des US-Finanzministeriums. Dieser Ausfall bedrohe die Wirtschaft, erklärte er. Hintergrund des Streits ist, dass die Republikaner durch ihre harte Haltung die Gesundheitsreform von US-Präsident Barack Obama torpedieren wollen.

Nach Ansicht von Fitch untergraben die andauernden Streitereien in Washington das Vertrauen in das Funktionieren des politischen Systems sowie – für die Ratingexperten noch schlimmer – in den Dollar als weltweite Reservewährung. «Und dieses Vertrauen ist ein wichtiger Grund, weshalb das «AAA» der USA einen deutlich höheren öffentlichen Verschuldungsgrad aushält als das «AAA» anderer Länder.»

Bislang hatten sich die Ratingagenturen im Finanzstreit eher ruhig verhalten. Fitch geht nach eigener Aussage auch weiterhin davon aus, dass sich die Parteien bis zum Stichtag einigen werden. Sollte das nicht gelingen, fürchten die Experten, dass die Regierung ihre Angestellten im schlimmsten Fall nicht mehr bezahlen kann und Sozialleistungen für Bürger ausbleiben. «All das würde die Wahrnehmung der US-Kreditwürdigkeit sowie die Wirtschaft beschädigen.»

Image der Wirtschaftssupermacht leidet
Bei der grössten Ratingagentur S&P hatten die Vereinigten Staaten nach ähnlichen Reibereien bereits vor zwei Jahren ihr Spitzenrating verloren. Hier besitzen die USA seitdem die zweitbeste Note «AA+». Schon damals hatte das Image der Wirtschaftssupermacht gelitten. Die Ratingagentur Moody’s bewertet die Kreditwürdigkeit der USA derzeit weiter mit der Top-Note «AAA».

Ein schlechteres Rating bedeutet üblicherweise, dass ein Land höhere Zinsen beim Schuldenmachen zahlen muss. Weil US-Staatsanleihen allerdings als sicherer Hafen in Krisenzeiten gelten, konnten sich die Vereinigten Staaten bislang auch weiterhin zu günstigen Konditionen Geld am Kapitalmarkt leihen. Deutschland besitzt als eines von wenigen Ländern weiterhin ein «Triple-A» bei allen grossen Ratingagenturen. (awp/mc/ps/cs)

Fitch

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert