Vontobel ernennt Christel Rendu de Lint und Georg Schubiger zu Co-CEOs

Vontobel ernennt Christel Rendu de Lint und Georg Schubiger zu Co-CEOs
Georg Schubiger und Christel Rendu de Lint, Co-CEOs Bank Vontobel. (Foto: Vontobel)

Zürich – Die Bank Vontobel hat eine Nachfolgeregelung für den Ersatz an der Spitze des Unternehmens gefunden. Eine Doppelspitze wird den langjährigen CEO Zeno Staub ablösen.

Christel Rendu de Lint, Head Investments, und Georg Schubiger, Head Wealth Management, werden per Anfang 2024 als Co-CEO die Führung der traditionsreichen Zürcher Privatbank übernehmen. Dies habe der Verwaltungsrat im Rahmen des professionellen Nachfolgeprozesses beschlossen, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag.

Zusätzlich zu ihren neuen Aufgaben werden die beiden weiterhin ihre aktuellen Bereiche leiten. Schubiger werde zudem im Zuge der Ernennung mit Wirkung ab 2024 in das Executive Committee der Vontobel Holding berufen. Die Ernennungen stehen noch unter Vorbehalt der Zustimmung des Regulators.

Abgang bereits bekannt
Vontobel hatte bereits im vergangenen Mai 2023 darüber informiert, dass Zeno Staub nach 22 Jahren bei Vontobel – 20 Jahre als Mitglied der Geschäftsleitung und 12 Jahre als CEO – sein Mandat spätestens zur kommenden Generalversammlung (9.4.24) niederlegen möchte. Er will sich stärker in der Schweizer Zivilgesellschaft engagieren und kandidiert in diesem Zusammenhang als Nationalrat für «Die Mitte» im Kanton Zürich. Bis zum genannten Termin werde er den neuen Co-CEOs für eine professionelle Übergabe zur Verfügung stehen, heisst es.

Gleichzeitig vermeldet Vontobel den baldigen Abgang von Marko Röder als Chef der Sparte Asset Management. Röder habe den Verwaltungsrat darüber informiert, dass er «aus persönlichen Gründen» nächstes Jahr seine derzeitige Aufgabe aufgeben und eine andere Aufgabe- innerhalb oder ausserhalb von Vontobel – wahrnehmen möchte. Er hatte 2021 die Leitung des für Vontobel wichtigen Bereichs Asset Management übernommen.

Mässig gut aufgenommen
Die neue Lösung mit einer Doppelspitze kommt bei Analysten nur mässig gut weg. Die interne Lösung habe zwar sicher den Vorteil, dass sich beide nicht in Vontobel einarbeiten müssten und die Kunden und Mitarbeitenden bereits kennen würden, schreibt der zuständige Analyst der ZKB in einem Kommentar. Er erachte die Aufteilung der Verantwortlichkeiten aber als suboptimal.

«Wenn in Gesellschaften Co-CEOs tätig sind, führt eine solche Konstellation oft zu unnötigen Reibungsverlusten und längeren Entscheidungswegen», glaubt er. Zudem habe Vontobel die Chance verpasst, einen CEO «mit Format und externem Leistungsausweis» zu engagieren. «Frischer Wind hätte gut getan» schreibt er denn auch.

Auch an der Börse findet die Personalie keinen Gefallen. Die Vontobel-Aktie notiert kurz vor Mittag 1,5 Prozent tiefer auf dem Stand von 53,50 Franken (SPI -0,2%). Im Vergleich zu Ende 2022 verliert sie damit fast 13 Prozent. Der Fokus liege nun auf den operativen Ergebnissen, die weiterhin gemischt ausfielen, schreibt die ZKB im Kommentar weiter. Insbesondere im Asset Management sollte der Turnaround gelingen, damit der Neugeldabfluss gestoppt werden könne. (awp/mc/ps)

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