Vontobel im ersten Halbjahr mit Neugeldzufluss

Vontobel im ersten Halbjahr mit Neugeldzufluss
Vontobel-CEO Zeno Staub. (Foto: Vontobel)

Zürich – Die Bank Vontobel hat im ersten Semester des laufenden Jahres eine Ertragssteigerung erzielt und neue Kundengelder angezogen. Unter dem Strich verdiente das Institut aufgrund von Sonderfaktoren weniger. Für das Gesamtjahr zeigt sich das Management zuversichtlich und rechnet mit einem soliden Jahresergebnis.

Den Betriebsertrag steigerte Vontobel im ersten Semester 2017 um 4% auf 517,5 Mio CHF, wie dem am Donnerstag veröffentlichten Halbjahresbericht zu entnehmen ist. Dem stand ein infolge der lancierten Wachstumsinitiativen in neue Märkte, Technologien und neuen Mitarbeitern ein um 8% auf 395,0 Mio gestiegener Geschäftsaufwand gegenüber. Die Cost-Income-Ratio verschlechterte sich somit auf 76,1% nach 72,9% im Vorjahr.

Unter dem Strich resultiert ein Konzernergebnis von 101,5 Mio CHF, was einem Rückgang von 4% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Bereinigt um die 2016 letztmals eingenommene Helvetia-Dividende von 7,0 Mio nach Steuern und den Aufwand von 4,6 Mio für die Vescore-Integration im laufenden Jahr erhöhte sich das Konzernergebnis allerdings um 7% auf 106,1 Mio. Insgesamt habe Vontobel damit ein solides Ergebnis erzielt, sagte CEO Zeno staub anlässlich einer Telefonkonferenz.

Verwaltete Vermögen höher
Die verwalteten Vermögen (AuM) lagen per Ende Juni bei 146,5 Mrd CHF, nachdem sie Ende 2016 noch 138,5 Mrd CHF betragen hatten. Die gesamten Kundenvermögen einschliesslich der Custody-Vermögen lagen mit 207,7 Mrd CHF um 6% über dem Stand von Ende Jahr.

In den ersten sechs Monaten konnte Vontobel Netto-Neugelder in Höhe von 0,3 Mrd CHF anziehen. In der Vorjahresperiode 2016 waren wegen dem Abgang des wichtigen Fondsmanagers Rajiv Jain unter dem Strich Gelder in Höhe von 8,4 Mrd CHF abgeflossen. Zuflüsse von 1,6 Mrd verzeichnete dabei das Wealth Management, während im Asset Management, das im ersten Quartal einen Abfluss von 2,7 Mrd und im zweiten Quartal einen Zufluss von 1,0 Mrd auswies, per Saldo noch ein Abfluss resultierte. Der Abgang von Kundengeldern im Asset Management im ersten Jahresviertel würden nicht nur im Zusammenhang mit dem Abgang von Jain stehen, sagte Staub.

Das Asset Management verzeichnete zwar höhere Erträge, der Vorsteuergewinn verringerte sich aber um 19% auf 69,5 Mio. Dagegen erhöhte sich der Vorsteuergewinn im Wealth Management um 12% auf 38,4 Mio und im Bereich Financial Produkts gar um 72% auf 51,5 Mio. Mit den ausgewiesenen Zahlen hat die Bankengruppe die Markterwartungen erfüllt, teilweise gar übertroffen.

Guter Start in die zweite Jahreshälfte
Ins zweite Halbjahr ist Vontobel gut gestartet. Die ersten Wochen des dritten Quartales hätten an das erste Halbjahr angeschlossen und seien solide gewesen sowohl bezüglich Erträgen und Entwicklung der Nettoneugelder, führte Staub aus. Vontobel befinde sich weiterhin auf gutem Kurs. Einen expliziten Ausblick machte Staub nicht. Er verwies auf den Investorentag am 31. August, auf dem neue Ziele für 2020 vorgestellt werden.

Die Überraschung beim Ertrag scheine vornehmlich durch sehr starke Umsätze mit strukturierten Produkten verursacht worden zu sein, schreiben die Analysten der ZKB in einer Ersteinschätzung. Das erste Semester sei vor allem von einer unheimlich starken Performance im Bereich der strukturierten Produkte getrieben worden, aber auch die Privatbank sei gut unterwegs gewesen. Das Asset Management habe per Saldo Gelder verloren. Zudem dürften die Abflüsse eher höhermargige Strategien betroffen haben, während die hinzugekommenen Vescore-Produkte tendenziell niedrigere Margen hätten. (awp/mc/pg)

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