Vontobel mit weiterem Rückgang bei verwalteten Kundenvermögen

Vontobel mit weiterem Rückgang bei verwalteten Kundenvermögen

Zürich – Bei der Bank Vontobel sind die verwalteten Kundenvermögen nach neun Monaten weiter rückläufig. Vor allem im Bereich Asset Management gab es zudem einen deutlichen Geldabfluss.

Die verwalteten Vermögen (AuM) lagen Ende September bei 201,2 Milliarden Franken, nach 208,6 Milliarden Ende Juni. Damit summiert sich der Rückgang seit Jahresanfang auf 42,5 Milliarden Franken, wie die Bank am Donnerstag mitteilte.

In den ersten neun Monaten des Jahre verbuchte die Bank zudem einen Netto-Neugeldabflüsse in Höhe von 3,4 Milliarden Franken. Darin enthalten sind rund 6,2 Milliarden Franken positiver Effekt durch die Übernahme der UBS-Tochter UBS Swiss Financial Advisers (SFA), heisst es weiter.

Vor allem das Asset Management-Geschäft verzeichnete deutliche Geldabfluss von 7,3 Milliarden Franken. Aufgrund der schwierigen geopolitischen und wirtschaftlichen Lage seien institutionelle Kunden bei Neuanlagen zurückhaltend gewesen. Der Rückgang im Asset Management konnte nur teilweise durch Zugewinne im Wealth Management, also dem Geschäft mit Privatkunden, kompensiert werden. Insgesamt flossen der Bank im Wealth Management 3,9 Milliarden Franken an Neugeldern zu. Zugewinne habe Vontobel dabei in allen Fokusmärkten verbucht.

Sparprogramm angekündigt
Wegen des weiterhin schwierigen Umfelds an den Finanzmärkten hat Vontobel ein Sparprogramm angekündigt. Damit soll der Geschäftsaufwand in diesem Jahr um rund 40 bis 70 Millionen Franken im Vergleich zum Vorjahr gesenkt werden. Die Zahl der Mitarbeitenden soll zudem auf dem jetzigen Niveau bis auf weiteres eingefroren werden.

Durch eine stärkere Fokussierung auf die Lighthouse-Strategie wolle das Unternehmen zudem bis Ende 2023 zusätzliche Bruttokostensenkungen in Höhe von 65 Millionen erzielen.

Mittelfristziele bis 2024 fortgeschrieben
Gleichzeitig mit dem Quartalsbericht hat Vontobel ein Update für seine Mittelfristziele bis 2024 bekanntgegeben. Die Wachstums- und Ertragsziele werden dabei unverändert fortgeschrieben. So soll etwa das Aufwand-Ertrags-Verhältnis weiter unter 72 Prozent liegen. Die Zielmarke für Neugeldzuflüsse wird mit 4 bis 6 Prozent angesetzt und eine Eigenkapitalrendite von 14 Prozent angestrebt.

Die Zukunftsambition «Lighthouse» beinhalte einen Ausbau des Geschäfts in Asien, in den USA, sowie bei Privatkunden- und im digitalen Raum.

«Wir werden unsere Strategie konsequent fortsetzen und uns noch stärker auf das fokussieren, was wir wirklich machen wollen und wo wir für unsere institutionellen und privaten Kunden in unseren ausgewählten Märkten Mehrwert schaffen können», lässt sich Vontobel-Chef Zeno Staub in der Mitteilung zitieren. Weitere Details zur neuen Strategie werden am heutigen Nachmittag stattfindenden Investorentag erwartet. (awp/mc/ps)

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