Vontobel verdient 2023 weniger und will weiter sparen

Vontobel verdient 2023 weniger und will weiter sparen
Georg Schubiger und Christel Rendu de Lint, Co-CEOs Bank Vontobel. (Foto: Vontobel)

Zürich – Die Bank Vontobel hat im Geschäftsjahr 2023 etwas weniger verdient. Vor allem im Asset Management-Geschäft gingen die Einnahmen zurück, während das Zürcher Institut in der Vermögensverwaltung für Privatkunden zulegen konnte. Die Bank legt nun ein neues Sparprogramm auf.

Der Reingewinn lag mit 214,7 Millionen Franken um 7 Prozent unter dem Vorjahresergebnis, wie einer Vontobel-Mitteilung vom Donnerstag zu entnehmen ist. Die Aktionäre erhalten dennoch eine unveränderte Dividende von 3,00 Franken je Aktie.

Die verwalteten Vermögen lagen per Ende des Jahres bei 206,8 Milliarden Franken gegenüber 204,4 Milliarden per Ende 2022. Unter dem Strich flossen im vergangenen Jahr Vermögen im Höhe von 1,4 Milliarden ab, nachdem im Vorjahr noch ein Netto-Neugeldabfluss von 5,2 Milliarden resultiert hatte.

Abflüsse im Asset Management
Rückläufig entwickelten sich die verwalteten Vermögen erneut im Asset Management: Im Geschäft mit den institutionellen Anlegern sank das verwaltete Vermögen um 4 Prozent auf 103,3 Milliarden Franken. Die Kunden hätten sich aufgrund der anhaltenden Unsicherheit bezüglich weiterer Zinserhöhungen und der anhaltenden Inflation noch vorsichtig verhalten, so Vontobel.

Erfreulicher verlief das Jahr in der Vermögensverwaltung mit Privatkunden, wo die Bank die Vermögen um 5 Prozent auf 97,4 Milliarden Franken steigerte. Unter dem Strich vertrauten Wealth Management-Kunden der Bank 5,3 Milliarden Franken neu an. Die Bank hat im vergangenen Jahr im Umfeld des Niedergangs der Credit Suisse und der Übernahme durch die UBS zahlreiche neue Kundenberaterinnen und Kundenberater angestellt.

Der Betriebsertrag legte im vergangenen Jahr leicht auf 1,30 Milliarden (Vorjahr 1,29 Milliarden) zu. Dabei sanken die Erträge im Asset Management auf 384,1 Millionen (Vorjahr 456,6 Millionen) während sie im Wealth Management auf 746,9 Millionen (VJ 645,8 Millionen) anstiegen. Rückläufig entwickelte sich dagegen auch der kleinere Geschäftsbereich Digital Investing.

Verschlechtertes Kosten-Ertrags-Verhältnis
Das Kosten-Ertrags-Verhältnis verschlechterte sich um 1,1 Prozentpunkte auf 79,5 Prozent. Das Unternehmen begründet die Entwicklung mit ihren zusätzlichen Wachstumsinvestitionen im Wealth Management-Geschäft.

Die Bank legt nun ein weiteres Kostensparprogramm vor, mit dem sie die Gesamtkosten um 100 Millionen Franken senken will. Dabei sei die Bank weiterhin um ein «ausgewogenes Vorgehen bei Schlüsselinvestitionen für langfristiges Wachstum» bemüht, heisst es in der Mitteilung.

Neue Struktur und Minderheitsbeteiligung
Die neu unter Führung von der Doppelspitze Christel Rendu de Lint und Georg Schubiger stehende Bank richtet zudem ihre Struktur neu aus. Die drei «Client Units» Asset Management, Wealth Management und Digital Investing würden künftig in die zwei Kundensegmente «Private Clients» und «Institutional Clients» umorganisiert. Damit werde Vontobel noch effizienter und kundenorientierter, verspricht das Institut.

Wie Vontobel weiter mitteilte, kauft das Unternehmen zudem eine «bedeutende Minderheitsbeteiligung» am britischen Unternehmen Ancala, einem privaten Infrastruktur-Manager. Damit wolle die Bank den Einstieg in den institutionellen Private-Markets-Bereich machen. Ancala verfügt laut den Angaben über verwaltete Vermögen (AuM) in Höhe von insgesamt mehr als 4 Milliarden Euro und verwaltet 18 Assets. Zum Kaufpreis macht die Bank keine Angaben. (awp/mc/ps)

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