ZKB im Jahr 2011 mit höherem Reingewinn

ZKB im Jahr 2011 mit höherem Reingewinn

Martin Scholl, CEO Zürcher Kantonalbank ZKB.

Zürich – Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat sich im vergangenen Geschäftsjahr trotz schwierigen Rahmenbedingungen nach eigenem Ermessen ‹gut› geschlagen. Der Bruttogewinn konnte gut gehalten werden, der Reingewinn stieg an. Weiter erfreulich präsentierte sich der Neugeldzufluss. Knackpunkt des Instituts bleibt der Steuerstreit mit den USA. Hier setzt die ZKB in den Verhandlungen auf Kooperation.

Die ZKB weist für 2011 einen um 0,6% höheren Bruttogewinn von 852 Mio CHF aus. Dank tieferer Wertberichtigungen und Rückstellungen verbesserte sich der Reingewinn gar um 5,6% auf 769 Mio CHF, schreibt das Institut am Freitag in einer Medienmitteilung.

Zinsgeschäft brummt weiter
Der Betriebsertrag stieg in der Berichtsperiode um 3,2% auf 2,1 Mrd CHF. Wichtigster Ertragspfeiler bleibt das Zinsgeschäft. Hier verbesserte sich der Erfolg um 7,5% auf 1,2 Mrd CHF. Die Bank habe sich frühzeitig auf die Zuspitzung der Spannungen in der Eurozone eingestellt und die Passivmarge gegen markant sinkende Zinsen kurz- bis mittelfristig abgesichert. Die Absicherung des Zinsensaldos gegen auf längere Sicht steigende Zinsen sei weitergeführt geworden.

Hypothekenbestand nimmt um 4,9 % zu
Das Hypothekargeschäft legte weiter zu – an der Qualität des Portefeuilles seien dabei keine Abstriche gemacht worden, beruhigt die Bank. Insgesamt nahm der Hypothekenbestand um 4,9% auf 65,1 Mrd zu. Damit blieb die Wachstumsrate unter dem Vorjahr und auch unter dem Markt.

Der Erfolg des Kommissions- und Dienstleistungsgeschäfts verminderte sich trotz Krisensymptomen in der Euro-Zone sowie limitierter Risikobereitschaft der Kunden geringfügig um 1,3% auf 525 Mio CHF. Der Erfolg des Handelsgeschäfts gab um 2,9% auf 356 Mio CHF nach – hier machte sich die Zurückhaltung der Anleger bemerkbar.

Geschäftsaufwand nimmt überproportional zu Erträgen zu
Der Geschäftsaufwand nahm überproportional zu den Erträgen um 5% auf 1,2 Mrd CHF zu. Die Cost/Income-Ratio verschlechterte sich vor diesem Hintergrund auf 63,5% von 61,9% im Vorjahr.

Nettoneugeldzufluss legt zu
Der Nettoneugeldzufluss blieb auf hohem Niveau und nahm gar leicht zu auf 12,3 Mrd nach 12,0 Mrd CHF im Jahr davor. Zum Jahresende waren dem Zürcher Staatsinstitut 176,6 Mrd CHF (+7%) an Geldern anvertraut.

Weiter solide präsentiert sich die Eigenkapitalbasis der Bank. Die Tier 1 Ratio betrug 13,4% nach 14,1% im Vorjahr. Der Rückgang wird mit den höheren Eigenmittelanforderungen des Regulators zur Unterlegung von Marktrisiken begründet.

Mit 330 Mio CHF wird die Ausschüttung an den Kanton sowie die politischen Gemeinden auf dem Niveau des Vorjahrs gehalten.

Ansprechendes Ergebnis im laufenden Jahr erwartet
Für das laufende Jahr erwartet die ZKB bei weiterhin grossen währungsbedingten und konjunkturellen Unsicherheiten ein ‹ansprechendes› Resultat. Die Bank baue auch in Zukunft auf ein breit abgestütztes Geschäftsmodell sowie die solide Verankerung im Wirtschaftsraum Zürich. Mit der kürzlich erfolgten Ausgabe einer nachrangigen Anleihe habe das Institut die strengeren regulatorischen Anforderungen bezüglich Eigenmittel rechtzeitig antizipiert und sich gleichzeitig Raum für weiteres organisches Wachstum insbesondere im strategisch wichtigen Kreditgeschäft geschaffen, so die Mitteilung.

Lösung des US-Steuerstreits bleibt grosse Herausforderung
Weiter als grosse Herausforderung sieht die ZKB die Lösung des Steuerstreits mit den USA. Dies sowohl für das Institut selbst aber auch für den gesamten Finanzplatz. In Verhandlungen mit den US-Behörden setzt die ZKB auf Kooperation. Das Geschäft mit US-Kunden sei für die Bank nie ein strategischer Schwerpunkt gewesen und der US-Markt sei nie aktiv bearbeitet worden.

Zwar habe die Bank im Jahr 2008 während der Finanzkrise ebenfalls Zuflüsse von US-Kunden verzeichnet, doch sei deren Anteil gemessen an den gesamten Zuflüssen im tiefen einstelligen Bereich gelegen. Die ZKB habe zudem aus dem Fall UBS vergleichsweise rasch die Lehren gezogen und für US-Wertschriftenkunden schon im Juni 2008 ein erstes Moratorium erlassen. Die Bewertung der gegenwärtigen Faktenlage aus US-Sicht bleibe für die ZKB aber schwer einschätzbar. (awp/mc/pg)

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