Lufthansa und Flugbegleiter vereinbaren Schlichtung

Lufthansa und Flugbegleiter vereinbaren Schlichtung
(Foto: Lufthansa/Rolf Bewersdorf)

Lufthansa-Maschinen blieben am Freitag am Boden. (Foto: Lufthansa/Rolf Bewersdorf)

Zürich – Die Lufthansa und die Flugbegleiter haben eine Schlichtung vereinbart. Die Streiks werden ausgesetzt, sagte der Chef der Gewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, am Freitag in Frankfurt. Zunächst blieb offen, ob davon bereits die am Freitag begonnenen Streiks betroffen sind. Ein Schlichter wird nach Angaben von Baublies noch gesucht. Während der Schlichtung gilt Friedenspflicht.

Im Schlichtungsverfahren geht es nach Angaben von Ufo in erster Linie um die Vergütungsfragen. Parallel dazu sollen aber über alle anderen strittigen Fragen wie Leiharbeit verhandelt werden. «Damit ist die Ufo sehr zufrieden», sagte Baublies. Es sei der Gewerkschaft immer um ein Gesamtpaket gegangen. Die Ankündigung der Lufthansa, künftig keine Leih-Stewardessen mehr auf ihren Berlin-Verbindungen einzusetzen, sei ein «wichtiges Signal» gewesen.

Arbeitskampf schrittweise ausgedehnt
Die Flugbegleiter hatten am Freitag voriger Woche zunächst für mehrere Stunden die Lufthansa am Standort Frankfurt bestreikt und den Arbeitskampf dann schrittweise ausgedehnt. An diesem Freitag kam es dann zum bislang wirkungsvollsten Streik in der Geschichte der Airline.

Vor der Vereinbarung einer Schlichtung hatte die Lufthansa bereits eine wichtige Forderung der Streikenden erfüllt. Die Fluggesellschaft kündigte an, künftig keine Leih-Stewardessen mehr auf ihren Berlin-Verbindungen einzusetzen. Während am bislang grössten Streiktag bei Lufthansa bundesweit mehr als die Hälfte der 1.800 geplanten Verbindungen ausfiel, liefen parallel in Frankfurt Sondierungsgespräche für weitere Verhandlungen.

Mehr als die Hälfte der Flüge gestrichen
Wegen des Streiks musste Europas grösste Fluggesellschaft am Freitag weit mehr als die Hälfte ihrer Flüge streichen, rund 100.000 Reisende waren von dem beispiellosen Ausstand betroffen. Selbst die Pilotenstreiks aus den Jahren 2001 und 2010 hatten nicht eine derart durchschlagende Wirkung. Chaos gab es aber weder an Flughäfen, Bahnhöfen noch auf den Autobahnen. Es war bereits die dritte Streikwelle nach zwei regional begrenzten Ausständen seit Freitag vergangener Woche.  (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert