Über 60 Tote bei Anschlägen in Tunesien, Kuwait und Frankreich

Über 60 Tote bei Anschlägen in Tunesien, Kuwait und Frankreich

Der tunesische Badeort Sousse wird zum Schauplatz eines Anschlags islamistischer Terroristen.

Tunis – Bei einer Reihe von Anschlägen in Tunesien, Frankreich und Kuwait sind am Freitag mindestens 60 Menschen getötet worden. Das schlimmste Attentat ereignete sich in Sousse an der tunesischen Mittelmeerküste, wo nach Angaben der Behörden bei einem Angriff eines bewaffneten Täters auf ein Touristenhotel mindestens 37 Menschen starben. Der tunesische Radiosender Mosaique FM meldete, unter den Toten seien Deutsche und Briten.

Bei einer Explosion in der Nähe einer schiitischen Moschee in Kuwait gab es mindestens 25 Tote. Der Anschlag ereignete sich während des Freitagsgebets. Es gab mindestens 25 Verletzte.

In Frankreich wurde nach einem Überfall auf eine Gasfabrik bei Lyon die Leiche eines enthaupteten Mannes entdeckt. Auf dem Körper des enthaupteten Manns wurden arabische Schriftzeichen entdeckt. Sein Kopf steckte auf einem Zaun, der die Gasfabrik umgibt. In der Nähe waren nach Angaben von Augenzeugen zwei schwarze Islamistenflaggen zu sehen. Der Attentäter, dessen Namen die Behörden später mit Yassin Salhi angaben, öffnete mehrere Gasbehälter und zündete sie an. Er löste eine Explosion und einen Brand aus, bevor er überwältigt und festgenommen werden konnte.

Ob es einen Zusammenhang zwischen den verschiedenen Anschlägen gibt, war zunächst nicht klar. In allen Fällen gab es aber Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund. Am Dienstag nächster Woche wird es ein Jahr her sein, dass die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) das Kalifat ausgerufen hat.

IS bekennt sich zu Anschlag in Kuwait
Die Gruppe bekannte sich zu dem Anschlag in Kuwait. Der Sprecher der Terrorgruppe, Abu Mohammed al-Adnani, hatte Unterstützer und Sympathisanten dazu aufgerufen, während des Fastenmonats Ramadan Attentate auf «Feinde» des Islams zu verüben.

Terroristen richten in Touristenhotel im Badeort Sousse ein Blutbad an
Bei dem Angriff auf das Touristenhotel im tunesischen Badeort Sousse stiegen die Opferzahlen innerhalb von kurzer Zeit. Die staatliche Nachrichtenagentur Tap berichtete am Nachmittag unter Berufung auf das Innenministerium von mindestens 37 Toten. In Tunesien hatte es in der Vergangenheit schon mehrfach Anschläge auf Touristen gegeben.

Täter in Frankreich soll Verbindungen zu radikalislamischer Szene haben
Knapp ein halbes Jahr nach den Mordanschlägen von Paris wurde Frankreich erneut von einem islamistischen Attentat erschüttert. Nach dem Überfall auf die Gasfabrik gab es einen Toten und mindestens zwei Verletzte. Die Polizei nahm einen 35-jährigen Mann fest, der Kontakt zur radikalislamischen Szene haben soll. Später stellte sie einen weiteren Tatverdächtigen. Frankreichs Präsident François Hollande brach wegen des Anschlags seine Teilnahme am EU-Gipfel in Brüssel ab. (awp/mc/pg)

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