Anziehende Rohstoffpreise beflügeln Rio Tinto

Anziehende Rohstoffpreise beflügeln Rio Tinto
Muss abtreten: Jean-Sébastien Jacques, CEO Rio Tinto. (Foto: Rio Tintto)

London – Die Erholung der Rohstoffpreise beflügelt auch die Halbjahresbilanz des britisch-australischen Bergbaukonzerns Rio Tinto. Das Unternehmen konnte seinen um Sondereffekte wie etwa Währungseinflüsse bereinigten Gewinn in den ersten sechs Monaten um 152 Prozent auf 3,9 Milliarden Dollar steigern, wie Rio Tinto am Mittwoch mitteilte. Damit schnitt der Konkurrent von BHP Billiton und Vale schlechter ab als erwartet. Rio Tinto kündigte am Mittwoch gleichzeitig eine Aufstockung seines Aktienrückkaufprogramms an. Die Aktie verlor im frühen Handel mehr als zwei Prozent.

Die Bergbauindustrie hat eine lange Hängepartie hinter sich, nachdem die Rohstoffpreise 2015 ins Trudeln geraten waren: Zur Jahresmitte 2016 hatte Rio Tinto deshalb mit 1,3 Milliarden Dollar noch den niedrigsten Gewinn seit dem Jahr 2004 eingefahren. Der Konzern steuerte durch Unternehmensverkäufe, Kostensenkungen und gedrosselten Investitionen gegen. Zudem musste Rio Tinto sein Versprechen streichen, die Dividende nicht zu kürzen. Inzwischen haben sich die Rohstoffpreise aber wieder deutlich erholt. Der Preis für Eisenerz etwa, das wichtigste Produkt für Rio Tinto – zog seit Mitte Juni vor allem dank der Nachfrage aus China auf mehr als 70 Dollar je Tonne an.

Aktienrückkauf
Von den nun wieder steigenden Ergebnissen bei Rio Tinto sollen auch die Aktionäre profitieren. Sie bekommen als Zwischendividende 1,10 Dollar je Aktie nach 1,70 Dollar für das ebenfalls gut gelaufene erste Quartal. Vor einem Jahr aber hatten die Aktionäre sich noch mit 45 Cent zufrieden geben müssen. Rio Tinto kündigte zudem an, bis zum Jahresende eigene, in London notierte Aktien, im Umfang von zusätzlich einer 1 Milliarde Dollar zurückzukaufen.

Damit stockt der Konzern seine Ausschüttungsquote wieder deutlich auf: Insgesamt werden 3 Milliarden Dollar – und damit gut Dreiviertel des bereinigten Gewinns – an die Anteilseigner ausgezahlt. Noch im Februar klang das Management deutlich pessimistischer und hatte über lange Sicht eine Ausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent in Aussicht gestellt. (awp/mc/ps)

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