Asiatische Fluglinien bescheren Airbus Milliardenaufträge

Asiatische Fluglinien bescheren Airbus Milliardenaufträge

Vietnamesische VietJetAir mit Grossbestellung bei Airbus. (Foto: Airbus)

Peking – Der boomende Luftverkehr in Asien treibt junge Fluglinien in die Arme von Airbus. Die Tochter des europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzerns EADS sammelte zum Start der Luftfahrtmesse in Peking am Mittwoch milliardenschwere Aufträge und Vorverträge für 130 neue Mittelstreckenjets aus der A320-Familie ein. Laut Preisliste kommen sie auf einen Gesamtwert von rund 12,7 Milliarden Dollar. Besonders gut verkaufte sich die spritsparende Neuauflage A320neo. Bei den asiatischen Fluglinien will Airbus zukünftig auch mit einer neuen Version seines Grossraumjets A330 punkten.

Der grösste Auftrag für Airbus kam am Mittwoch aus Vietnam. Die Fluggesellschaft VietJetAir will 62 Mittelstreckenjets aus der A320-Familie bestellen. Darunter sind 14 Exemplare in der Standardversion A320, sechs in der Langversion A321 und 42 in der spritsparenden Neuauflage A320neo. Sie kommen auf einen Gesamtwert von 6,1 Milliarden Dollar. Allerdings sind bei Flugzeugbestellungen Nachlässe im zweistelligen Prozentbereich üblich. Zudem sicherte sich die vor sechs Jahren gegründete VietJetAir Kaufoptionen für 30 weitere Maschinen.

Zwei neue chinesische Airlines auf dem Markt
Unter den chinesischen Kunden waren am Mittwoch gleich zwei Fluggesellschaften, die erst in den kommenden Monaten ihren Betrieb aufnehmen. So orderte Qingdao Airlines fünf Mittelstreckenjets vom Typ A320 und gleich 18 Exemplare in der spritsparenden Neuauflage A320neo. Fast gleichzeitig vereinbarte Zhejiang Loong Airlines in einem Vorvertrag den Kauf von elf A320 und neun A320neo.

Auch Flugzeugleasingsparte der Bank of China mit Grossauftrag
Einen weiteren Grossauftrag lieferte die Flugzeugleasingsparte der Bank of China (BOC) ab. Das Unternehmen bestellte 25 Flieger aus der A320-Familie. Bei den Maschinen handelt es sich um die Standardvariante A320 und die Langversion A321, davon insgesamt zwölf Maschinen in der neuen «neo»-Version. Schon vor knapp einem Jahr hatte der Flugzeugfinanzierer 50 Maschinen aus der A320-Reihe bestellt. Die A320neo soll dank modernerer Triebwerke und einer verbesserten Aerodynamik rund 15 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen als der langjährige Verkaufsschlager A320.

Airbus will auch mit A330 punkten
Künftig will Airbus bei den asiatischen Fluglinien auch mit einer neuen Version seines Grossraumjets A330 punkten. Das Flugzeug soll in einer abgespeckten und sparsameren Version zur Alternative etwa für stark gefragte Flüge innerhalb Asiens werden. Sie sei für Verbindungen zwischen Megastädten wie Peking und Shanghai geeignet, sagte Airbus-Chef Fabrice Brégier.

Mit einer Reichweite von rund 5.550 Kilometern soll die leichtere A330 zwar nur rund halb so weit fliegen können wie die herkömmliche Langstreckenversion. Da die Maschine leichter wird und weniger Treibstoff verbraucht, sollen die Gesamtkosten des Fliegers allerdings um bis zu 15 Prozent sinken. Zudem soll der neue Flieger Technik aus der doppelstöckigen A380 und dem neuen Grossraumjet A350 übernehmen.

Asiatischer Markt immer wichtiger
Asien wird für die Flugzeugbauer als Absatzmarkt immer wichtiger. «Bis 2032 wird der asiatisch-pazifische Raum Europa und Nordamerika überholen und beim Luftverkehr weltweit die Führung übernehmen», hatte Verkaufschef John Leahy am Dienstag gesagt. Von dort erwartet Airbus in den kommenden zwei Jahrzehnten eine besonders starke Nachfrage nach neuen Flugzeugen. Weltweit rechnet der Flugzeugbauer in den nächsten 20 Jahren mit einem Bedarf für mehr als 29.000 neue Verkehrsmaschinen. (awp/mc/pg)

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