Rekordhohe 10’128 neue Coronavirus-Ansteckungen innert 24 Stunden in der Schweiz

Rekordhohe 10’128 neue Coronavirus-Ansteckungen innert 24 Stunden in der Schweiz

Bern – Zum zweiten aufeinanderfolgenden Mal hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag innert 24 Stunden über 10’000 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus in der Schweiz und in Liechtenstein gemeldet. Auch die Zahl der Hospitalisierungen steigt weiter an.

Die 10’128 neu gemeldeten Fälle stellen einen Tagesrekord seit Beginn der Pandemie dar. Am Mittwoch hatte das BAG mit 10’073 Fällen erstmals eine fünfstellige Zahl von Neuinfektionen gemeldet. Am Dienstag waren es erst 6126 Fälle gewesen.

Weiter zugenommen hat auch die Zahl der Hospitalisierungen. So mussten neu 399 Menschen wegen einer Covid-19-Erkrankung in ein Spital eingeliefert werden. Am Vortag waren es 247 gewesen. Zudem kam es zu 62 neuen Todesfälle (Vortag 73). Insgesamt sind bisher 2337 Menschen an der Covid-19-Erkrankung verstorben.

Anstieg um 39 Prozent innert Wochenfrist
Mehr über die Entwicklung der Pandemie als die täglichen Zahlen zeigt der vom BAG gleichentags veröffentlichte Bericht über die Woche 44, also die letzte Woche. Demnach sind die neuen laborbestätigten Covid-19-Fälle um 39 Prozent auf 55’465 gestiegen.

Der Anstieg der Fälle sei in fast allen Kantonen und allen Altersklassen zu verzeichnen, heisst es. Am stärksten betroffen waren nach wie vor die Westschweizer Kantone Genf, Wallis, Freiburg Jura und Waadt, die alle mehr als tausend Fälle pro 100’000 Einwohner aufwiesen.

Dazu kamen 1012 neue Hospitalisierungen in Zusammenhang mit einer laborbestätigten Covid-19-Erkrankung. Gegenüber der Vorwoche sei die Anzahl Spitaleintritte ähnlich hoch gewesen. Wegen Meldeverzögerungen seien die Zahlen allerdings noch stark unterschätzt. In Intensivpflege befanden sich im Durchschnitt 245 Patientinnen und Patienten, was fast einer Verdoppelung gegenüber der Vorwoche entsprach.

Für die letzte Woche wurden ausserdem 248 Todesfälle gemeldet, bereits mehr als doppelt so viele wie in der Vorwoche. Das BAG weist darauf hin, dass weitere Nachmeldungen zu erwarten sind.

Die Zahl der durchgeführten Tests belief sich auf 217’121, was 22 Prozent mehr waren als in der Vorwoche. Der Anteil positiver Tests sei von 22,6 auf 26,5 Prozent gestiegen. In allen Kantonen habe der Anteil positiver Tests bei über zehn Prozent gelegen.

Tessin weitet Maskenobligatorium aus
Als Reaktion auf die Pandemie hat die Tessiner Regierung das Maskenobligatorium in den Schulen ausgeweitet: Ab dem kommenden Montag müssen auch Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I im Unterricht eine Schutzmaske tragen.

Eine IT-Panne im Labor der Universität Zürich hat dazu geführt, dass rund 400 positive Testresultate in den vergangenen Tagen nicht wie geplant den Behörden übermittelt wurden. Die Fallzahlen im Kanton Zürich mussten deshalb nachträglich nach oben korrigiert werden.

Auch Auslandschweizer sind in der Corona-Krise in Not geraten. Der Bund hat bisher weltweit 56 von ihnen Sozialhilfe geleistet. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigte zu einer Meldung des «Blicks», dass rund 60’000 Franken für die Corona-Nothilfe an Auslandschweizer aufgewendet wurden.

Gründe für Corona-Nothilfe seien Stellenverlust, Lockdown, Geschäftsschliessungen oder ein derart vermindertes Einkommen, dass die Existenzsicherung nicht mehr gewährleistet gewesen sei.

Volle Asylunterkünfte
Die Corona-Pandemie hat auch Auswirkungen auf das Asylwesen. Der Bund sucht neue Unterkünfte für Asylsuchende. Um alle Hygiene- und Distanzregeln einzuhalten, wurde die Zahl der Plätze in den Bundesasylzentren halbiert.

Nun benötigt der Bund mehr Platz, denn die 2200 Plätze in den Bundeszentren sind zu über 90 Prozent belegt. Der Bund suche mit den Kantonen nach Lösungen, um zusätzliche Unterbringungskapazitäten zu schaffen, hiess es.

In der Schweizer Hotellerie hat sich der Trend der Sommermonate im September fortgesetzt: Die Hotels in den Städten sowie an international ausgerichteten Tourismusorten sind mit einem Nachfrageeinbruch konfrontiert. Andernorts wie etwa in Graubünden, im Tessin oder in der Ostschweiz wurden aber sogar mehr Gäste beherbergt als im Vorjahr. (awp/mc/ps)

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