Beschäftigung in den USA bricht im März ein

Beschäftigung in den USA bricht im März ein
(Bild: Kai Kalhh / Pixabay)

Washington – Der Arbeitsmarkt in den USA ist im März infolge der Corona-Krise eingebrochen. Die Beschäftigung ging massiv zurück, die Arbeitslosenquote schnellte in die Höhe. Zugleich dürfte dem Jobmarkt das Schlimmste erst noch bevorstehen. Denn die Erhebung war bereits Mitte März abgeschlossen – weit bevor sich Millionen Amerikaner arbeitslos gemeldet haben.

Wie das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington bekanntgab, fielen im März insgesamt 701 000 Arbeitsplätze weg. Es ist der erste Arbeitsplatzabbau seit 2010 und der stärkste Rückgang seit 2009, als die US-Wirtschaft unter den Folgen der globalen Finanzkrise litt. Stellen wurden vor allem im Freizeitbereich und im Gastgewerbe gestrichen. Dort fiel fast eine halbe Million Stellen weg, insbesondere in Bars und Restaurants. Der Stellenzuwachs für die Monate Januar und Februar wurde zudem um 57 000 Jobs niedriger ausgewiesen als bisher bekannt.

Arbeitslosenquote steigt auf 4,4%
Die Arbeitslosenquote sprang von 3,5 auf 4,4 Prozent. Das ist die höchste Quote seit dem Jahr 2017. Einen ähnlich starken Anstieg der Arbeitslosigkeit gab es letztmalig Mitte der 1970er Jahre. Das amerikanische Statistikamt, das die Daten erhebt, wies zudem darauf hin, dass die Quote aus statistischen Gründen fast einen ganzen Prozentpunkt höher liegen könnte. Der Zuwachs erfolgt jedoch von einem sehr niedrigen Niveau aus, das sich nahe Vollbeschäftigung befand. Die Stundenlöhne stiegen im März zum Vormonat um 0,4 Prozent und zum Vorjahresmonat um 3,1 Prozent.

Obwohl der Arbeitsmarktbericht als sehr schlecht zu bezeichnen ist, erfasst er nur einen Teil der zuletzt drastischen Entwicklung. Allein seit Mitte März haben sich etwa 10 Millionen Amerikaner arbeitslos gemeldet. Diese tauchen in der jetzigen Statistik aber noch nicht auf. Entsprechend dürfte der Jobbericht für April noch wesentlich dramatischer ausfallen.

Die Finanzmärkte reagierten zunächst eher zurückhaltend auf die Jobdaten. Vermutlich war nach den zuletzt desaströsen wöchentlichen Zahlen auf Arbeitslosenhilfe ein sehr schwacher Arbeitsmarktbericht bereits erwartet worden und damit eingepreist. (awp/mc/pg)

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