«Bud» meets «Foster’s»: AB Inbev hat Interesse an SABMiller

«Bud» meets «Foster’s»: AB Inbev hat Interesse an SABMiller

(Foto: AB Inbev)

Brüssel – Auf dem globalen Biermarkt bahnt sich ein Milliardendeal an: Der weltgrösste Brauereikonzern AB Inbev will die Nummer zwei, SABMiller, schlucken. Der Konzern mit Sitz in Belgien wolle SABMiller ein Kaufangebot vorlegen, bestätigten beide Seiten am Mittwoch. SABMiller betonte aber, noch keine weiteren Details über die Konditionen einer möglichen Offerte erhalten zu haben.

Bis zum 14. Oktober hat AB Inbev nun Zeit, um ein festes Angebot vorzulegen. Die SABMiller-Aktien schossen in London um rund ein Fünftel in die Höhe. Für die Papiere von AB Inbev ging es um gut neun Prozent nach oben. Die Aktien waren teilweise vom Handel ausgesetzt.

Einigung noch offen
Es bestehe keine Gewissheit, dass eine Einigung zustandekomme, erklärte AB Inbev. Ein Deal wäre ein Paukenschlag auf dem Markt: Gemeinsam kamen die beiden weltgrössten Bierbrauer vor Bekanntwerden der Übernahmepläne auf eine Marktkapitalisierung rund 250 Milliarden Dollar. Nach den jüngsten Kurssprüngen wäre es noch deutlich mehr.

Spekulationen seit Jahren
Spekulationen um die beiden Platzhirsche gibt es auf dem Biermarkt schon länger. Der grösste Aktionär von AB Inbev, die brasilianische Finanzgruppe 3G, zierte sich aber bisher, wirklich aktiv zu werden. Wie die «Financial Times» (FT) unter Berufung auf Insider berichtet, seien die Brasilianer nun bereit für entsprechende Gespräche. Allerdings hätten die beiden Konzerne für einen Deal einige Hürden zu überwinden: Unter anderem in den USA müsste AB Inbev vermutlich Unternehmensteile abgeben, um das Geschäft Wettbewerbshütern schmackhaft zu machen.

Gehandelt wurden am Markt in der jüngeren Vergangenheit auch immer wieder andere Kombinationen: Im vergangenen Jahr war SABMiller mit dem Versuch gescheitert, die weltweite Nummer drei Heineken zu schlucken. Der Druck zur Konsolidierung scheint gross in der Branche: In den Industrieländern wächst der Bierdurst nicht mehr, nur durch Zukäufe kommen die grossen Unternehmen noch zu Wachstum. Verändertes Konsumverhalten und eine breitere Angebotspalette belasten die grossen Standardsorten. Unter anderem bieten die Konzerne daher auch verstärkt Mischgetränke an.

SABMiller stark in Schwellenländern
SABMiller war 2002 aus der Fusion der südafrikanischen South African Breweries sowie der Miller Brewing Company entstanden, Sitz ist London. Der Konzern ist unter den grossen Bierbrauern weltweit derjenige mit dem stärksten Geschäft in Schwellenländern. Damit konnte er in den vergangenen Jahren immer wieder den harten Konkurrenzkampf in den USA und die schwache Entwicklung in Europa kompensieren. Bekannte Marken sind etwa Pilsner Urquell, Grolsch, Tyskie, Miller und Foster’s. (awp/mc/pg)

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