China: Stimmung in der Industrie besser als erwartet

China: Stimmung in der Industrie besser als erwartet

Peking – Chinas Wirtschaft behält ihren Schwung. Die Stimmung in der Industrie bleibt weiter gut und ist sogar besser als erwartet. Jüngste Daten zeigen, die Konjunktur brummt weiter – auch wenn der Höhepunkt der Wachstumsdynamik erreicht sein könnte. Chinas politische Führung will das Wachstum etwas bremsen.

Im November ist die von der britischen Grossbank HSBC ermittelte Stimmung der Einkaufsmanager in der Industrie besser als erwartet ausgefallen. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe fiel zwar leicht von 50,9 Punkten im Vormonat auf 50,8 Zähler, wie HSBC am Montag mitteilte. Volkswirte hatten allerdings einen Rückgang auf 50,5 Punkte erwartet.

Bereits am Sonntag hatte der Einkaufs- und Logistikverband (CFLP) für November einen unveränderten Wert für den Einkaufsmanager in der Industrie von 51,4 Punkten gemeldet. Der durch den Verband ermittelte Index verharrte damit auf dem höchsten Stand seit 19 Monaten. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 51,1 Zähler erwartet.

Experte: Keine Hinweise auf Abkühlung der Konjunktur
«Das ist eine gute Nachricht», kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank aus Liechtenstein. Für die zuletzt von vielen erwartete Abkühlung der chinesischen Konjunktur gebe es «jedenfalls derzeit keine handfeste Indikation». Nach Einschätzung von Gitzel haben sowohl die Elektrizitätsproduktion als auch das Frachtvolumen auf der Schiene im Jahresvergleich zugelegt. «Das deutet aus zyklischer Sicht sogar auf moderat höhere Wachstumsraten hin.»

Nach Einschätzung von Experten der Unicredit liefern beide Indikatoren zwar Hinweise für ein «weiter ziemlich starkes Wachstum» in Chinas Industrie. Allerdings dürfte die Wachstumsdynamik im dritten Quartal ihren Höhepunkt erreicht haben. Die jüngsten politischen Entscheidungen der Führung in Peking, die auf ein Eindämmen von Überkapazitäten in der Industrie abzielen, sollten das Wachstum der Wirtschaft künftig etwas bremsen.

Ölpreise steigen nach China-Daten
Beide Stimmungsindikatoren liegen weiter über der sogenannten Expansionsschwelle von 50 Punkten. Werte über dieser Marke deuten auf Wachstum hin. Während sich der offizielle Stimmungsindikator des Einkaufs- und Logistikverbands vorwiegend auf grosse und staatliche Unternehmen stützt, bildet der Indikator der HSBC-Bank eher die Stimmung in privaten und kleineren Firmen ab.

Rohstoffexperten erklärten am Morgen den leichten Anstieg der Ölpreise mit den Stimmungsdaten. An den asiatischen Aktienmärkten hätten die Konjunkturzahlen hingegen kaum Spuren hinterlassen, sagten Händler. (awp/mc/upd/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert