Chinas Aussenhandel schwächer als erwartet

Chinas Aussenhandel schwächer als erwartet
(Foto: JohnKwan - Fotolia.com)

Peking – Chinas Aussenhandelsmotor ist im Juli etwas ins Stottern geraten. Exporte und Importe legten in US-Dollar gerechnet um 8,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat so langsam wie seit drei Monaten nicht mehr zu, berichtete der Zoll am Dienstag in Peking. Die Ausfuhren wuchsen um 7,2 Prozent auf 193,6 Milliarden US-Dollar. Im Juni hatte der Export noch um gut elf Prozent zugelegt.

Die Importe zogen im Juli um elf Prozent auf 146,9 Milliarden US-Dollar an, nachdem das Plus im Vormonat bei rund 17 Prozent gelegen hatte. Experten hatten eigentlich höhere Zuwächse vorhergesagt. Der Aussenhandelsüberschuss, also der Wert der Waren, den China mehr exportiert als importiert, vergrösserte sich den fünften Monat in Folge auf 46,7 Milliarden US-Dollar. Er lag aber unter den 48,3 Milliarden US-Dollar im Vergleichsmonat des Vorjahres.

Handelsstreit mit USA
Im Handelsstreit mit den USA könnten die Zahlen China eine leichte Atempause bescheren. Die Ausfuhren in die USA verlangsamten sich im Juli deutlich, während die Einfuhren anzogen. Der Überschuss im Handel mit den USA stieg nur noch um zwei Prozent auf 25 Milliarden Dollar. Im Juni war dieser noch um 22 Prozent geklettert. China kann damit gegenüber US-Präsident Donald Trump argumentieren, dass es die Handelsbilanz mit den USA besser ausgeglichen habe.

In Yuan gerechnet legten Chinas Ausfuhren im Juli insgesamt um 11,2 Prozent und die Einfuhren um 14,7 Prozent zu. Seit Jahresanfang stieg der Aussenhandel in Yuan um 18,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie der Zoll ausführte. Mit dem grössten chinesischen Handelspartner Europa wurde in den sieben Monaten in Yuan gerechnet ein Plus von 17,1 Prozent erreicht, mit den USA ein Zuwachs von 20,6 Prozent.

Wettereffekte
Das langsamere Aussenhandelswachstum im Juli kann nach Ansicht der Experten der australischen ANZ-Bank allerdings auch auf das ungewöhnliche Wetter in China zurückgeführt werden. Hohe Temperaturen und Überschwemmungen in einigen Teilen des Landes könnten Handelsaktivitäten behindert haben, hiess es in einer Analyse. (awp/mc/upd/ps)

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