Die Gesichter der Überlebenden

Die Gesichter der Überlebenden

Da ist der Mann, der zwölf Konzentrationslager, einen Todesmarsch, Hunger, Zwangsarbeit und Typhus überlebte. Oder die Frau, die als Kind von Nonnen gerettet wurde. Zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar erzählen Fotos Geschichten von Menschen, die keiner vergessen sollte.

Überall stapeln sich Bücher und Zeitschriften, sogar zwischen den heruntergelassenen Jalousien am Fenster klemmen zwei vom Regen vollgesogene Bücher, um ein bisschen Licht in die kleine Wohnung, die mitten im Zentrum von Tel Aviv liegt, hereinscheinen zu lassen. Hier lebt Gabriel Moked, israelischer Philosophieprofessor und einer der geachtetsten Buchkritiker des Landes.

Von Schriftstellern wird er gefürchtet und als „Mann mit Mauern“ beschrieben. Um ihn zum Interview zu treffen, bedarf es Dutzender Anläufe – einige enden vor seiner verschlossenen Haustür. Nachdem der 87-Jährige dann doch geöffnet hat, wirkt er knurrig. Moked lebt allein, hat keinen Kontakt zu seinen Kindern, wozu er sich nicht äussern möchte. Nur wenn es um Bücher geht, wird seine Stimme weich.

„Angst wäre das falsche Wort“
Seit seiner frühesten Kindheit begeistert sich Moked fürs Lesen, und als die Nazis in Polen einfallen – damals ist er sechs Jahre alt –, bleibt es das Einzige, um sich weit wegzudenken von all dem, was um ihn herum geschieht. Besonders Kafka hat es ihm angetan. Von einem Dachboden aus beobachtete er die Schüsse und die Flammen im Warschauer Getto.

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