EADS: Neues A400-Übereinkommen unterzeichnet

EADS: Neues A400-Übereinkommen unterzeichnet

Airbus-Chef Thomas Enders.

Sevilla – Die Finanzprobleme beim Bau des neuen Militärtransporters A400M sind beigelegt. Der Flugzeughersteller Airbus und die sieben Käuferstaaten unterzeichneten am Donnerstag in Sevilla ein neues Übereinkommen über die Finanzierung des Projekts. Der Vertrag beinhaltet eine abgespeckte Lösung des ursprünglich vereinbarten Vorhabens.

«Es ist erfreulich, dass die erforderliche Vertrags- und Preisanpassung jetzt endlich unter Dach und Fach ist», sagte Airbus-Chef Thomas Enders. «Das war ein langes und hartes Ringen, aber jetzt haben wir eine gute Basis, die restliche Entwicklung der A400M erfolgreich abzuschliessen. Trotz Preiserhöhung bleibt dieser Flieger immer noch die mit Abstand beste und günstigste Lösung für die europäischen Luftwaffen.»

Einigung nach langem Streit
Der Airbus-Mutterkonzern EADS hatte sich im November vorigen Jahres mit Deutschland, Frankreich, Spanien, Belgien, Luxemburg, Grossbritannien und der Türkei nach einem langen Streit um die Finanzierung auf eine abgespeckte Lösung geeinigt. Danach werden die Käuferstaaten dem Hersteller insgesamt wenigstens 170 Maschinen abnehmen. Die Bundesregierung wird 53 Flugzeuge kaufen, davon aber nur 40 der Luftwaffe zur Verfügung stellen. Die anderen Flugzeuge sollen aus Kostengründen an andere Länder weiterverkauft werden.

Europas wichtigstes Rüstungsprojekt
Der Bau des Flugzeugs ist Europas wichtigstes Rüstungsprojekt. Missmanagement und technische Probleme hatten zu jahrelangen Verzögerungen und Milliarden-Mehrkosten geführt. Um die Finanzierung gab es einen heftigen Streit, der erst im November 2010 beigelegt wurde.

Mehrzweck-Militärtransporter
Die A400M ist als Mehrzweck-Militärtransporter mit extrem vielseitigen Fähigkeiten konzipiert. Das 45 Meter lange Flugzeug soll 37 Tonnen Nutzlast bis hin zu gepanzerten Fahrzeugen, Hubschraubern oder schwerem Räumgerät über 8700 Kilometer transportieren können. Gleichzeitig soll es in der Lage sein, sowohl schnell fliegende Kampfjets als auch langsame Hubschrauber in der Luft zu betanken. Zum Jahreswechsel 2012/2013 soll die erste A400M an die französische Luftwaffe ausgeliefert werden. (awp/mc/ss)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert