Easyjet mit Rekordgewinn – Sonderdividende

Easyjet mit Rekordgewinn – Sonderdividende
Airbus A-319 Easyjet. (Foto: Easyjet)

(Foto: Easyjet)

Luton – Mehr Fluggäste und eine strenge Kostendisziplin haben den britischen Billigflieger Easyjet zu einem Rekordgewinn getragen. Vor Steuern verdiente der Ryanair-Konkurrent im Ende September abgeschlossenen Geschäftsjahr 478 Millionen Britische Pfund (570 Millionen Euro) und damit 50 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Der Umsatz stieg um knapp 11 Prozent auf 4,26 Milliarden Pfund. Die Erlöse je Flugzeugsitz legten kräftiger zu als die Kosten. Für Kerosin gaben die Briten sogar etwas weniger aus als vor einem Jahr.

Einen so hohen Gewinn hatte Easyjet deswegen schon nach dem starken Frühjahrsgeschäft für möglich gehalten. «Es war ein sehr starkes Jahr», sagte Vorstandschefin Carolyn McCall. Davon profitieren auch die Aktionäre: Die reguläre Dividende hebt das Unternehmen um deutlich mehr als die Hälfte auf 33,5 Pence an, dazu kommen wegen der grossen Rücklagen 175 Millionen Pfund Sonderausschüttung, was 44,1 Pence je Aktie entspricht. Easyjet-Papiere schossen bis zum Nachmittag um 8,4 Prozent in die Höhe.

«Wir werden unsere Strategie fortsetzen, den Kunden niedrige Preise zu grossartigen Zielen zu bieten, mit freundlichem Service, so dass wir im Wettbewerb bestehen können», sagte McCall. Das Ticket kostete bei Easyjet im Durchschnitt mit gut 62 Pfund aber mehr. Zu der Erhöhung um sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr habe beigetragen, dass Easyjet grundsätzlich nummerierte Sitzplätze anbiete und für Sitzplatzwahl extra bezahlt werden müsse. Die Auslastung der Flugzeuge lag den Angaben zufolge bei 89,3 Prozent. Insgesamt transportierte Easyjet im abgelaufenen Geschäftsjahr 60,8 Millionen Passagiere – ein Plus von vier Prozent.

Harter Wettbewerb unter Billigfliegern
Der Wettbewerb unter den Billigfliegern sei stark, sagte McCall. Zu den Platzhirschen Easyjet und Ryanair stiessen zunehmend bisher vor allem regional aktive Anbieter wie Norwegian und Wizz Air mit teils aggressiven Wachstumsvorhaben. Etablierte Airlines wie Lufthansa würden ihre defizitären Kurzstreckenflüge zunehmend an Billigtöchter wie Germanwings geben. Neue Marken wie Iberia Express entstünden derzeit noch ohne allzu grosses Bewusstsein der Verbraucher.

Kapazitäten sollen weiter ausgebaut werden
Im neuen Geschäftsjahr will Easyjet seine Kapazität aber weiter ausbauen und peilt insgesamt 5 Prozent Zuwachs an. Für das laufende erste und das zweite Quartal dämpft das Management jedoch die Erwartungen: So viele London-Besucher wie im Nachgang der Olympischen Spiele von 2012 werde es nun nicht mehr geben, ausserdem dürfte die Lage in Ägypten weiterhin das Geschäft belasten. Dazu werde der Umsatz je Sitzplatz im ersten Halbjahr voraussichtlich um 1,5 Prozentpunkte niedriger ausfallen als im Vorjahr, da Ostern in diesem Jahr in den späten April fällt.(awp/mc/pg)

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