Ebay ist gut im Geschäft

Ebay ist gut im Geschäft

Ebay-CEO und Präsidentin Meg Whitman.

San José – Der Online-Marktplatz Ebay platzt aus allen Nähten. Die Zahl der Angebote nimmt stetig zu, und damit wachsen auch die Gebühreneinnahmen für Ebay. Im zweiten Quartal stieg der Konzernumsatz so um 25 Prozent auf 2,8 Milliarden US-Dollar (2,0 Mrd Euro). Dabei wuchsen die Bezahldienste von PayPal sogar noch schneller als die eigentliche Handelsplattform.

Beim Gewinn musste Ebay allerdings einen Rückgang hinnehmen. Kosten im Zusammenhang mit dem im März angekündigten Kauf des Onlinehandels-Dienstleisters GSI liessen das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um beinahe ein Drittel auf 283 Millionen Dollar einbrechen. Nachbörslich lag die Aktie am Mittwoch 2 Prozent im Minus.

Drittes Standbein

Ebay will sich mit dem 2,4 Milliarden Dollar schweren Kauf von GSI Commerce ein drittes Standbein aufbauen. Das Unternehmen bietet Dienstleistungen rund um Online-Shops und Marketing-Kampagnen an. Unter den mehr als 180 Kunden sind viele bekannte Namen wie Adidas , Levi’s, Hewlett-Packard oder Toys’R’Us. Über GSI ist Ebay auch Grossaktionär des einstigen Neue-Markt-Stars Intershop aus Jena geworden. GSI hielt Intershop-Anteile von rund 26,2 Prozent. Ebay stellt sich zunehmend als Komplettanbieter für den Online-Handel auf. «Die Käufer kommen schon lange nicht mehr nur zu eBay, um auf Artikel in Auktionen zu bieten», stellte Ebay-Deutschlandchef Stephan Zoll am Donnerstag fest. So werden Festpreis-Angebote immer wichtiger.

Markenanbieter präsent

16 Millionen Menschen kaufen alleine bei ebay.de. Ihnen stehen rund 5 Millionen private Verkäufer und 160.000 gewerbliche Anbieter gegenüber. Auch mehr als 80 Markenanbieter haben bei Ebay Deutschland mittlerweile ihren eigenen Laden, darunter der Rucksack-Hersteller Eastpak oder der Badesachen-Spezialist Speedo. Bei der Abwicklung der Käufe kommt die Ebay-Tochter PayPal ins Spiel. Über diesen 2002 übernommenen Dienst können Konsumenten ihre Einkäufe bezahlen – nicht nur bei Ebay, sondern auch bei anderen teilnehmenden Online-Händlern. Mittlerweile hat die Zahl der aktiven PayPal-Nutzer nach Angaben von Konzernchef John Donahoe die Marke von 100 Millionen überschritten.

Ein Drittel mehr Umsatz
Der Umsatz von PayPal legte im zweiten Quartal um 31 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar zu, die Handelsplätze wuchsen zusammen um 19 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar. Im Gesamtjahr strebt Ebay nun einen Umsatz bis 11,6 Milliarden Dollar an, nachdem sich der Konzern bislang maximal 10,9 Milliarden zugetraut hatte. Ebay muss zulegen, um nicht den Anschluss an seinen grossen Rivalen Amazon zu verlieren. Auch der weltgrösste Onlinehändler hatte zuletzt ein beeindruckendes Tempo vorgelegt, musste aber wie Ebay kräftig Geld für sein Wachstum in die Hand nehmen. Das schmälerte den Gewinn. Seine Zahlen fürs zweite Quartal legt Amazon am kommenden Dienstag (26. Juli) vor. (awp/mc/upd/ps)

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