Unterhaltung als Milliardengeschäft

Unterhaltung als Milliardengeschäft

Burbank – Ein gut laufendes Fernsehgeschäft hat den US-Medienkonzernen Walt Disney, Time Warner und Rupert Murdochs neuer Firma 21st Century Fox satte Einnahmen beschert. Hintergrund waren vor allem bessere Werbeerlöse. Murdochs Medienreich profitierte überdies von höheren Abonnentenzahlen beim Bezahlsender Sky Deutschland.

21st Century Fox steigerte den Umsatz insgesamt um 16 Prozent auf 7,2 Milliarden Dollar. Der Gewinn im fortgeführten Geschäft verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 63 Prozent auf 977 Millionen Dollar. Das Geld brachten vor allem die Fox-Fernsehsender und das Hollywood-Studio 20th Century Fox. Allerdings stand unterm Strich ein Verlust von 371 Millionen Dollar. Das Minus kam durch den Verlagszweig zustande, den Murdoch zum Ende des Quartals abgespalten hatte. Die Sparte führt den Traditionsnamen News Corp fort und umfasst unter anderem das «Wall Street Journal» und die britische «Sun». Bis zuletzt lief das Verlagsgeschäft immer schlechter, weil viele Leser und Anzeigenkunden ins Internet abwanderten.

Disney muss Western-Flop verdauen
Der Rivale Walt Disney musste sich dagegen mit einem teuren Flop herumschlagen: Für den Westernfilm «The Lone Ranger» mit Johnny Depp steckte der Konzern massig Geld in die Werbung, doch der Kinostart Anfang Juli verlief enttäuschend. Im aktuellen Geschäftsquartal drohen nun Verluste von 160 Millionen bis 190 Millionen Dollar, wie Finanzchef Jay Rasulo in einer Telefonkonferenz mit Analysten sagte. Schon mit dem Fantasy-Spektakel «John Carter» hatte Disney einen teuren Fehlschlag gelandet.

TV-Geschäft, Freizeitparks und Kreuzfahrtschiffe boomen
Dagegen lief auch bei Disney das Fernsehgeschäft rund um die ESPN-Sportsender und das Flaggschiff ABC rund. Überdies konnte der Mutterkonzern von Micky Maus und Donald Duck mit seinen Freizeitparks und Kreuzfahrtschiffen mehr verdienen. Die Gäste zahlten in den zwei grossen US-Parks in Florida und Kalifornien höhere Ticketpreise und gaben mehr Geld für Essen und Trinken aus.

Der Disney-Umsatz stieg insgesamt um 4 Prozent auf 11,6 Milliarden Dollar. Der Gewinn stagnierte dagegen nahezu bei gut 1,8 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Dienstag im kalifornischen Burbank mitteilte.

Time Warner: Höhenflug dank «Superman»
Der Rivale Time Warner hatte mit seinem Hollywood-Studio Warner Bros. mehr Glück und landete mit der «Superman»-Neuverfilmung «Man of Steel» einen Hit. Vom Start Mitte Juni bis Anfang August spielte der Streifen an den Kinokassen mehr als 600 Millionen Dollar ein. Auch die Komödie «Hangover 3» und die Romanverfilmung «Der grosse Gatsby» kamen gut bei den Zuschauern an. Das Management erhöhte daraufhin seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr.

«Wir hatten ein sehr starkes Quartal», erklärte Firmenchef Jeff Bewkes. Im zweiten Quartal stieg der Umsatz um 10 Prozent auf 7,4 Milliarden Dollar. Dazu trugen auch gestiegene Werbeeinnahmen bei den Fernsehsendern bei, die einen Rekordumsatz einfuhren. Dazu gehören der Unterhaltungskanal TNT («The Big Bang Theory»), das Nachrichten-Flaggschiff CNN sowie die Spielfilm- und Serienkanäle des Bezahlsenders HBO («Game of Thrones»).

Der Konzerngewinn verdoppelte sich auf unter dem Strich fst 771 Millionen Dollar. Nach einem Sparprogramm warf selbst der unter einem rückläufigen Geschäft leidende Verlagszweig mehr Geld ab. Die Sparte soll bis zum Jahresende abgespalten werden. Damit geht Time Warner einen ähnlichen Weg wie Rupert Murdoch. Zu Time Warner gehören grosse US-Magazine wie «Time», «People», «Sports Illustrated» und «Fortune». (awp/mc/pg)

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