Frankreich: Weniger Wachstum – mehr Defizit

Frankreich: Weniger Wachstum – mehr Defizit

Frankreichs Finanzminister Pierre Moscovici.

Paris – Die französische Regierung hat sich von ihren ursprünglichen Wachstums- und Defizitzielen verabschiedet. Für das kommende Jahr werde nur noch mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,9 Prozent gerechnet, teilte Wirtschafts- und Finanzminister Pierre Moscovici am Mittwoch bei einer Pressekonferenz zu den Haushaltsplänen für 2014 mit. Im Frühjahr war noch ein Plus von 1,2 Prozent erwartet worden.

Noch deutlicher musste die Prognose für das gesamtstaatliche Defizit korrigiert werden. Die Neuverschuldung wird den jüngsten Berechnungen zufolge 2013 bei 4,1 Prozent des BIP und damit 0,4 Punkte über dem zuletzt angestrebten Wert von 3,7 Prozent liegen. Für das kommende Jahr wurde die Prognose um 0,7 Punkte auf 3,6 Prozent verschlechtert. Lediglich die Vorhersage für das Wirtschaftswachstum 2013 hält die sozialistische Regierung unter Präsident Francois Hollande noch aufrecht. Sie liegt bei 0,1 Prozent.

Die EU-Kommission hatte die ursprünglichen französischen Prognosen bereits vor Monaten mit eigenen Berechnungen infrage gestellt. Eigentlich hatte die zweitgrösste Volkswirtschaft der EU ihr Defizit 2013 unter die Maastrichter Marke von drei Prozent der Wirtschaftsleistung drücken müssen. Wegen der schweren Wirtschaftskrise hat das Land aber nun Zeit bis 2015. (awp/mc/pg)

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