«Gar nix davo gewisst hän» – starker Dialekt hätte fast zur Kollision zweier Züge geführt

«Gar nix davo gewisst hän» – starker Dialekt hätte fast zur Kollision zweier Züge geführt
Regionalzug in Bayern (Symbolbild). (Foto: Angelika Warmuth / dpa / SPIEGEL)

Auf einer Strecke zwischen Bayern und Tirol wären 2020 beinahe zwei Züge zusammengestossen. Im Bericht zu dem Vorfall heisst es: Die Gespräche der Fahrdienstleiter seien «stark von regionalem Dialekt geprägt» gewesen.

Nur weil ein Lokführer noch schnell gebremst hatte, sind zwei Züge am 22. Januar 2020 auf der eingleisigen Strecke von Garmisch-Partenkirchen nach Reutte in Tirol nicht miteinander kollidiert.

Der Zug in Richtung Reutte kam beim Bahnhof Griesen nur 20 Meter vor dem stehenden Zug Richtung München zum Halten, die Fahrgäste blieben unverletzt. Das berichtet die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung (BEU) in ihrem Abschlussbericht – und kritisiert auch ein im Dialekt geführtes Gespräch zwischen Fahrdienstleitern.

Die Bundesstelle kommt darin zum Schluss: Die Gespräche der Fahrdienstleiter in Griesen und in Reutte hätten »in einem lockeren Stil« stattgefunden und seien «stark von regionalem Dialekt geprägt» gewesen. «Für betriebliche Meldungen vorgegebene Wortlaute wurden teils stark verkürzt oder gar nicht verwendet.»

Das BEU zitiert dazu aus dem Gespräch, etwa aus Reutte: «…könn mer mal zu dir runter fahren oder?» und: «I hab mir jetzt grad mit der Leitstelle in Garmisch telefoniert das mor gar nix davo gewisst hän.» Und dann schliesslich in Griesen: «…äh … da steht der Zug vor eahm».

«Dieses Gespräch wies keine Elemente einer Zugmeldung auf», kritisiert das BEU – und verlangt die Einhaltung einer unbedingten Sprechdisziplin durch alle Teilnehmer. (mc/ps)

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